"MENMANIACS-The Legacy of Leather" ist ein Dokumentarfilm
über den Sog einer sexuellen Welt, über die Menschen,
die sich darin bewegen, über ihre Geschichten und über
die Orte, an denen sie sich treffen. Es ist auch ein Film über
mehrere Männer die sich der Leder- und SM-Szene verschrieben
haben. Thomas, ehemals Managementberater, wurde 1987 als Vertreter
Hamburgs in Chicago zum ersten ausländischen "INTERNATIONAL
MR. LEATHER" gekürt.
Einschlägig bekannt ist er auch als "TOM OF HAMBURG",
angelehnt an die legendären Phantasiefiguren von "TOM
OF FINLAND". Einst ein "Master"-Idol mit der Figur
eines Popeye, wurde Thomas Produzent von harten SM-Pornos in Amsterdam.
Kurz nach Beendigung der Dreharbeiten im Dezember 1994 ist Thomas
im Alter von 36 Jahren an AIDS gestorben. Hans-Gerd ist Maler und
lebt seit 10 Jahren in New York, auch er starb im vergangenen Herbst
nur 39-jährig. Chicago, Hamburg, Amsterdam, New York und San
Franzisco sind nur fünf der jährlichen Stationen eines
"Wanderzirkus". Es ist eine faszinierende Welt in ungewohnten
(bisher auch noch nie veröffentlichten) - erotischen - Bildern:
Wenn sich in einem alten Ramada-Hotel in Chicago 2000 Ledermänner
und -frauen für mehrere Tage zur größten Veranstaltung
ihrer Art der Welt treffen, um bei einer aufwendigen Bühnenshow
den "Besten" des Jahres zu wählen (mit Bühnenshows,
die zum Teil an Musicals erinnern). Oder die legendären SM-Bars
und düsteren Strassen an den abgerissenen Docks der West Side
von Manhattan, die nächtens wie zur alten Kulisse des Films
"Cruising" auflaufen. Man trifft sich wie in einer großen
Familie. Neue Männer kommen hinzu, andere gibt es nicht mehr.
MENMANIACS bemüht oft die Phantasie, doch die Menschen sind
real: Thomas hat AIDS, Hans-Gerd ist HIV-positiv. Was Sensationsmagazine
als "Tanz auf dem Vulkan" untertiteln würden, wird
hier scheinbar zum konsequenten Lebensschritt. Es gibt einen Sex
nach AIDS und oft ist der Sex das einzige, was noch übrigbleibt,
wenn es kein Zurück in die "normale" Welt mehr gibt.
Warum machen sie das? Wie sind sie dazu gekommen? In "MENMANIACS"
wird nicht psychologisiert und es gibt nichts "logisch"
zu verstehen: Diese Welt erklärt sich durch die Faszination
ihrer Film-Bilder und die bildhaften Erzählungen ihrer Protagonisten.
Mal im Hotelzimmer, mal "backstage" vor der Bühnenshow
erzählen sie über ihre Erlebnisse, Wunschträume und
ihr Getriebensein. Es entsteht die unterhaltsame und intensive Beschreibung
des Soges in ein Labyrinth der sexuellen Verwegenheit.
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