EAST/WEST -
Sex & Politics
In Berlin zur Premiere anwesend:
Nikolai Alexejev, Evgenia Debrianskaja, Alexej Kiselov, Sergej
Golovach, Volker Beck, Tomazs Baszkowski, Olga Zhuk u.a..
Für das Filmdatenblatt PDF bitte hier klicken!
Presseheft
Kinostart als PDF bitte hier klicken!
Interview
über EAST/WEST mit Jochen Hick als PDF!
Interview Jochen Hick in Die
Tageszeitung von 23.10.08
Interview mit Jochen Hick in Deutsche
Zeitung Moskau
Interview mit Jochen Hick Morgenpost
Hamburg
Für Aufsatz
Andreas Strohfeldt (Mitarbeit und Assistenz) bitte hier klicken!
Für Link zu Protagonistenporträts
bitte hier klicken! Oder als PDF
downloaden. Mit Fotos!
Link zur offiziellen Berlinale Katalogseite hier
(externer Link).
EAST/WEST - Sex & Politics
Synopsis 1 (Synopsis 2 weiter unten nach Trailer)
Moskau befindet sich 16 Jahre nach der Ablösung des Sozialismus auf
einer rasanten Fahrt in den Kapitalismus. Dies bedeutet viel Geld, viel
Schönheit, viel Prunk, viel Öl, aber wenig Demokratie. Die westliche
Perspektive beurteilt den Stand einer Demokratie gern am Umgang einer
Bevölkerung mit seinen Minderheiten. Und EAST/WEST gibt Einblick in das
Verhältnis der Moskowiter und seiner schwul-lesbischen Bevölkerung,
deren Verbotsparagraph 121 bereits 1993 unter Präsident Jelzin
abgeschafft wurde.
Nach mehreren Dokumentationen über homosexuelle
Lebensstile in den USA und Deutschland findet Jochen Hick in Moskau
eine kleine, politische und damit sich öffentlich zeigende Gruppe vor,
die um die Austragung einer Gay Parade in Moskau und damit um das ihr
per Gesetz zustehende Demonstrationsrecht kämpft. Hick begleitet 2006
und 2007 die politischen Entwicklungen und gewaltvollen
Auseinandersetzungen um die Gay Parade und findet skurrile Situationen
vor: Unter den schwul-lesbischen Aktivisten in den Straßenkämpfen
finden sich viele um Demokratie bemühte Westler, während ihre Gegner
religiös und rechtsnational rekrutierte Frauen und Männer sind, die
zornig den Schwulen und Lesben vorwerfen, keine Kinder in die Welt zu
setzen oder einfach in xenophober Tradition keinerlei Fremdartiges
zulassen wollen.
Weil aber die Mehrzahl der Moskauer Schwulen und Lesben
dem Kampf um die von Alexejev und seiner Gruppe initiierte Gay Parade
fern bleibt und den Kampftag einigen wenigen schwul-lesbischen
Moskauern und vielen Westlern überlässt, macht sich Hick auch auf die
Suche nach denen, die die demokratischen Liberalisierungstendenzen
lieber vom Sommerstrand an der Moskwa aus verfolgen. Er findet schwule
Überlebensstrategien und ein kleines Universum an verschiedenen
Lebensstilen, die verständlich machen, wieso die Durchsetzung
demokratischer Interessen auch oder gerade im heutigen Moskau so wenig
lohnenswert und gesellschaftlich erstrebenswert erscheint. (Autorin:
Karin Wallenczus)
Synopsis 2
In seinem Film „East West“ fängt Jochen Hick Momentaufnahmen des
vielschichtigen Lebens in der Megapolis Moskau ein. Er fokussiert den
Blick auf eine Minderheit in der Minderheit von Lesben und Schwulen,
die für ihre Rechte auf die Straße gehen, sich mit dem Staat vor
Gericht duellieren und ihre Landsleute aus der politischen Apathie zu
wecken versuchen.
„Russia is a country of business. We make money!“ - meint ein bekannter
DJ. Bürger- und Menschenrechte? Widerstand gegen die schamlose
Staatsbürokratie? Politischer Oppositionsgeist? - Nichts für Russland!
Und dennoch: die Gay Prides 2006 und 2007 fanden statt.
Der Regisseur schaut hinter die Kulissen, porträtiert einfühlsam
Organisiatoren, Befürworter und Gegner einer politischen Lesben.- und
Schwulenbewegung, baut Brücken nach London, Brüssel und Genf zu
westeuropäischen Sympathisanten. Ein windiger Politiker, ein
„abtrünniger“ orthodoxer Priester, Menschenrechtler, Lebenskünstler und
zufällige Passanten kommen zu Wort. Die Kamera begleitet die
Protagonsiten durch die Straßen von Moskau, in der Metro und im
Vorortzug, besucht sie in ihren Wohnungen, erkundet das exzessive
Nachtleben mit ihnen.
„East West“ ist ein ehrlicher und nachdenklicher Film, der seine
politischen Sympathien nicht verhehlt. Er weckt eine Ahnung von den
Fallhöhen der unergründlichen, geheimnisvollen, zugleich faszinierenden
und mitunter bedrohlich anmutenden russischen Wirklichkeit. Die Bilder
der Gewalt schockieren. Die Vitalität der Menschen, ihr Engagement und
Lebenswille setzen den Kontrapunkt. Selten ist ein Film dem russischen
Alltag so nahe gekommen. (Autor: Andreas Strohfeldt)
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