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Weitere Pressekritiken zum Film und Interviews demnächst hier. Copyright zu den Artikeln liegt allein bei den jeweiligen Verlagen / Autoren.

Pressekontakt während Berlinale: Ira Kormannshaus, 0163-7323031, E-Mail: press@galeria-alaska.de.
Download Presseheft deutsch.
Spiegel Online Artikel: Jochen Hicks Berlinale Tagebuch.

Wann Wo

Feb 2009 Ex-Berliner

26. Jan 2009 Kulturspiegel

5. Februar 09 TIP Berlin

10. Februar 09 Spiegel Online

26. Februar 09 The Advocate

6. Mai 2009 The Boston Phoenix

10 Feb 2009 Shadows On The Web (engl)

10 Feb 2009 Movie News (engl)

5 Feb 2009 Netzzeitung

12. Feb 2009 The Local (engl.)

16. Feb 2009 SheffieldDocFest about Berlinale (engl.)

6. Feb 2009 Realscreen

19. Feb 2009 Film & Kritik: Berlinale Longlist

6 Mar 2009 SF Bay Times

19 May 2009 Frameline

12. Feb 2009 FFHSH Newsletter

18. Jun 2009 SF Bay Times

1. Aug 2009 BLU Berlin

1. AUg 2009 Siegessäule Berlin

25. Aug 2009 Filmdienst

27. Aug 2009 Tagesspiegel

27. Aug 2009 ZITTY

27. Aug 2009 QUEER.DE

18/2009 Katholischer Flmdienst

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Ex-Berliner
- Jackie Hoo

Following the success of his earlier films - including Talk Straight: The World of Rural Queers/Ich Kenn Keinen - Allein unter Heteros which won him the Teddy and East/West - Sex & Politics (released in cinemas last year) - Hick's back in the Berlinale official selection for the seventh time with The Good American, a dive into the world of male prostitutes. The film is also the unsettling portrait of Tom Weise, a 'small guy' who made it big in the NYC escort scene with a successful online rent boy business and wild, wild Hustlaball parties. Here again Hick doesn't shy away from unveiling the cracks and crevices in his protagonist's carapace: digging a bit deeper, beneath the smooth skin of convenient surfaces. (...)

PDF of Interview with Jochen Hick in February2009 issue of Berlin's magazine. Only text version.

Kulturspiegel
- Daniel Sander

PDF Berlinale Tagebuch von Jochen Hick im Kulturspiegel (Beilage zu DER SPIEGEL Deutschlandausgabe 26.1.2009) Only text version.

Jochen Hick ist einer der renommiertesten Arthouse-Filmemacher in Deutschland. Mit Spielfilmen wie „Via Appia“ und „No One Sleeps“ und Dokumentationen wie „Sex/Life in L.A.“ oder „Ich kenn’ keinen! – Allein unter Heteros“ hat er sich seit 1984 als wichtiger Chronist des internationalen schwulen Lebens etabliert. Sein neuer Film „The Good American“ porträtiert den HIV-positiven Geschäftsmann Tom Weise, der nach 15 Jahren illegalen Aufenthalts in den USA wieder nach Deutschland zurückkehrt. (...)

TIP Magazin, Berlin
Ulrike Rechel

AUFGRUND EINMALIGER EIGENSCHAFTEN

(...) Andere Queer-Filme erinnern an mutige Aids-Aktivisten, legendäre Freiheitskämpfer und geschäftstüchtige Pioniere.

(...) Ein anderer Pionier, wen auch nur unter Eingeweihten, ist der Berliner Tom Weise, den Berlinale Stammgast Jochen Hick in "The Good American" portraitiert. Frustriert und HIV-infiziert brach Weise in den frühen Neunzigern von Deutschland aus nach New York auf, um dort sein Glück zu finden. Im Big Apple gründete der illegal Eingereiste die erfolgreiche Internet-Seite Rentboy, ein Portal für schwulen Escort Dienst - gekoppelt mit einer populären Partyreihe. Hick folgt dem wortgewandten Selfmademann durch die Szene schwuler Liebesdienste, deren Protagonisten auf schnellen Reichtum hoffen. Hick ist in seinem teils beklommen stimmenden Szeneportrait so dicht an seinem Sujet wie zuvor in der Doku "Cycles of Porn: Sex/Life in L.A.".
Einen eigenen Film könnte etwa Mike Jones aus "The Good American" füllen, der in die Kamera erzählt, dass er seit einer Weile Morddrohungen erhalte. Schuld daran ist ein Buch, dass der bullige Mann aus Denver geschrieben hat, in dem er einen Kunden outet: einen ranghohen Kirchen-Oberen der evangelikalen New Life Church. Statt klassischer Escort-Begleitung hat sich Jones nun auf Massagen bei Partys verlegt - und auf Lesereisen.

Zusätzlich in Netzzeitung: http://www.netzeitung.de/entertainment/movie/berlinale/1271097.html

Spiegel Online
bearbeitet von Daniel Sander

http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,606741,00.html

Im Schweiße ihres Angesichts Es ist geschafft: "The Good American" von Jochen Hick hat auf der Berlinale seine Weltpremiere gefeiert. Im letzten Eintrag seines Tagebuchs erzählt der Regisseur exklusiv für SPIEGEL ONLINE, wie seine Leinwandhelden dabei ins Schwitzen kamen - und er selbst an einem Cocktail verzweifelte. Mein rechtes Auge ist seit Tagen entzündet. Nicht gut für Interviews. Bis kurz vor der Premiere sitze ich im Büro bei TIMM, dann gibt es einen kleinen Empfang im Hyatt Hotel, von Panorama organisiert, ein sehr freundlicher Schweizer kümmert sich um uns. Kurz bevor wir gehen, gibt es noch kleine Gläser mit Kartoffelsalat und Minibouletten. Mein Cutter ist Vegetarier, ich habe bis dahin kaum etwas gegessen. Kein großer Bahnhof, der findet hinter der Trennwand statt für "The Countess" mit Julie Delpy beim Fototermin. Zum ersten Mal sehen sich meine Protagonisten wieder, die zum Teil nicht mehr miteinander sprechen. Alles im grünen Bereich. Um 16.30 Uhr laufen wir rüber zum Kino, ständig klingelt das Handy und jeder will noch ein Ticket für die ausverkaufte Vorstellung haben – ich habe nur 20 Stück bekommen, und die sind eigentlich schon weg. Um zwanzig vor fünf ist der Saal noch nicht sehr voll, kleine Panik. Wenige Minuten später sind die Plätze bis auf die erste Reihe besetzt. Werde vor der Vorführung um 17 Uhr nach unten gebeten. Ich versuche mich kurz zu fassen und lade das gesamte Publikum zu unserem kleinen Empfang danach ein. Würden sie alle kommen, wären wir pleite, aber es ist mitten am Tag, da kann man so etwas riskieren. Um diese Uhrzeit kommt viel Profipublikum, die bleiben oft nur wenige Minuten und lassen sich danach Screener schicken, wenn ihnen der Anfang gefallen hat. Erstaunlicherweise bleiben fast alle drin. Nur gut zehn von über 300 Personen gehen vorzeitig. Ich bin eine davon, denn mir bereiten Premieren eher Unbehagen. Mit dem Kinobetreuer drehen wir den Ton noch auf die richtige Lautstärke. Ist bei Festivals immer wichtig zu wissen, wo der Knopf ist und mit wem man spricht, wenn irgendetwas mit der Projektion nicht stimmt. Mit meiner Pressedame vertreibe ich mir dann die Zeit auf dem Berlinale-Gelände und bin zehn Minuten vor Schluss wieder im Kino. Stattdessen schwitzen meine Protagonisten, die den Film zum Teil zum ersten Mal sehen, und dazu noch sich selbst auf großer Leinwand. Es ist meine erste Doku im Breitwandformat und ich bin begeistert von Farben, Auflösung und Ton. Tom Weise und seinem Partner hatte ich "The Good American" fünf Tage zuvor schon zuhause gezeigt. Immerhin dreht sich der ganze Film um ihn, und er sollte ja schon am Samstag etwas in den für Arte und TIMM gedrehten Interviews dazu sagen können. Der Applaus ist sehr freundlich, vielleicht nicht überschwänglich, aber ich bin erleichtert. Es gibt keine Buhs, viele Leute bleiben und sind interessiert. Das Publikumsgespräch kommt erst zögerlich zustande, dauert aber dann doch gut eine halbe Stunde, eher lange für die diesjährige Berlinale. Zumindest wird auch mal anerkannt, mit welch geringem Budget der Film entstanden ist, und dass man trotzdem ein gutes Bild und guten Ton hinkriegen kann. Danach Feedbacks einsammeln. Sehr erfreulich bis begeistert, nicht nur von meinen treuen Fans, wenn ich jemanden so bezeichnen darf. Vielleicht haben sich die großen Kritiker schon gleich aus dem Staube gemacht – das hört man dann später als Gossip oder liest es hoffentlich nicht. Nein, konstruktive Kritik macht auf jeden Fall mehr Spaß, als Artikel zu lesen, die zu 90 Prozent aus den von der Produktion bereitgestellten Pressetexten bestehen - was ja ab und zu durchaus mal vorkommt. Mit der Response können das Team und ich jedenfalls gut leben. Am Ende kommen etwa 30 Leute in die Stadtklause, wo unser kleiner Empfang stattfindet. Es wird lange über den Film gesprochen und über Tom Weise und die Hustlaball-Parties, kein schlechtes Zeichen. Alle wollen zur großen Party nach der Mittwochsvorstellung wiederkommen. Ich werde stündlich müder. Mit knapp zehn Leute ziehen wir noch ein paar Meter weiter ins Solar. Eine angenehme Personendichte und erträglicher Geräuschpegel dort. Zwar halten mich manche irrigerweise für abstinent, aber in meinem Cocktail ist deutlich zu wenig Alkohol. Die anderen auf der Karte seien härter, sagt man mir. Kurz vor Mitternacht sitze ich mit guten Freunden im Taxi. Mittwoch um 22.30 Uhr geht's weiter. Die zweite Vorstellung. Dann die Party. Dann schlafen. Donnerstag habe ich mir frei genommen.

SheffieldDocFest about Berlinale
16.2.09 - Hussain Currimbhoy

As expected, Berlinale's gay themed programming was strong again this year. Character films like 'The Good American' by Jochen Hick, about Hustlaball creator, Tom Weise and his relocation from NYC back to Berlin were well received by audiences. (...)
http://www.sheffdocfest.com/blog_posts



The Boston Phoenix
6. May 2009 - Peter Keough

By most accounts, Tom Weise is a good American: he arrived in New York from Berlin 15 years ago and started a company that is now the biggest of its type in the world. But your average pro-business Republican might take exception upon learning that Weise is an illegal immigrant and HIV-positive and his company is "rentboy.com," a gay-escort service. Jochen Hick's engrossing, fascinating documentary follows Weise as he's forced to return to Germany and tries to expand his business by organizing a "HustlaBall" — an annual celebration of gay hustlers he had established 10 years earlier in the United States — in Berlin. The film interweaves the personal (Weise's relationship with his long time-companion, his second thoughts about his career, his struggle with illness) with such broader issues as gay rights here and abroad, and it doesn't stint on the sex (which includes a novel way of "housewarming" a new apartment).

Filmdienst
25.8.2009 - Stefan Volk

Er sei doch eigentlich ein richtig guter, vorbildlicher Amerikaner, betont Tom Weise immer wieder. All seine New Yorker Freunde würden das sagen: engagiert, freundlich, hilfsbereit. Tatsächlich lebt Weise, so scheint es, den amerikanischen Traum: vom Obdachlosen zum erfolgreichen Selfmademan. Jochen Hick erzählt in seinem Dokumentarfilm die wechselvolle und abenteuerliche Geschichte dieses Mannes. Als HIV-Positiver reist er Anfang der 1990er-Jahre in die USA, schlägt sich dort mehr schlecht als recht als Callboy durch und wird obdachlos. Schließlich baut er gemeinsam mit Jeffrey Davids die Internet-Seite „rentboy.com“ auf, auf der männliche Prostituierte für sich werben können und Freier die Gelegenheit haben, mit ihnen in Kontakt zu kommen. Zusätzlich ruft er den „HustlaBall“ ins Leben, eine Veranstaltung, die ursprünglich als Werbeplattform für die neue Seite und die Prostituierten diente, sich im Lauf der Zeit aber immer mehr zur (Sex-)Party verselbstständigte. Diese „geschäftliche“ Seite Weises behandelt Hick eher am Rande. Vor allem interessiert er sich für den Menschen. In intimer Nähe begleitet er ihn gemeinsam mit seinem afroamerikanischen Lebenspartner Keith bei der Rückkehr nach Deutschland, beim Versuch, nach vielen Jahren wieder mit seinen Eltern in Kontakt zu treten, von denen er sich losgesagt hat, beim Arzt, der ihn mit einer erschütternden Diagnose konfrontiert, beim Streit und bei der Versöhnung mit Keith, aber auch auf Partys und Treffen mit Geschäftspartnern. Hick zeichnet so ein lebendiges, plastisches Porträt eines sympathischen, klugen und selbstbewussten Mannes. Eines guten – und nur wegen seines HIV-Status’ diskriminierten – Amerikaners eben; eines einerseits erfolgreichen, andererseits immer wieder vom Schicksal gebeutelten Menschen, der trotz aller Rückschläge stets optimistisch in die Zukunft blickt. Ein starkes, persönliches Porträt und zudem Hicks bislang wohl technisch aufwändigster, professionellster Film. (...)


BLU Berlin
1.8.2009 - Michael Rädel

Demnächst hier. Zur Zeit in der Printausgabe der BLU.




ZITTY
27.8.2009 K. Lammert

Ein Bild, an das man sich erst gewöhnen muss: Männer auf einer Bühne, ziemlich nackt. Einer kniet in ihrer Mitte. Und über seinen kahl rasierten Schädel läuft Urin. Die Zuschauermenge genießt den Anblick. Jochen Hicks Dokumentation „A Good American“ erzählt die Geschichte von Tom Weise. Anfang der 90er studiert er in Berlin, infiziert sich mit HIV und flüchtet daraufhin nach New York. Dort wird er für zwölf Jahre leben, das erfolgreichste schwule Escort-Portal im Internet eröffnen, regelmäßig „HustlaBalls“ organisieren – und doch nicht dazu gehören können zu dem Land, das ihn umgibt. Denn als HIV-Positiver lebt Weise illegal in den Staaten.

Es ist eine berührende Geschichte, die Hick erzählt, ein Leben voller Gegensätze und Konflikte, aufgeblendetem Schein und berührender Melancholie. Er wird sehr deutlich, wenn es um die unglaubliche Prüderie der Amerikaner in Bezug auf Schwule geht und zeigt zugleich, wie das Schwulsein in Europa und den USA so unglaublich gegensätzlich erfahren wird. Das er dies alles über die Geschichte der Escort-Jungs erzählt, ist eine sinnvolle Perspektive, mit manch explizitem Bild.

Jochen Hick hat aber auch einen Film über Räume gedreht, über die schmuddeligen Buden der Escort-Arbeiter, die feuchten Gewölbe der Leder-Partys, das helle Apartment seiner Hauptfigur. Wenn Tom Weise am Ende des Films wieder zurückzieht nach Berlin, sind es nicht seine Freunde und Geschäftspartner, die ihn ankommen lassen, es sind die Räumlichkeiten der Arztpraxis, in denen er – vor einer gefühlten Ewigkeit – seine HIV-Diagnose entgegennehmen musste.

http://www.zitty.de/kultur-kino/48477/

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dakro


59. Int. Filmfestspiele Berlin - Berlinale 2009
Surviving in New York
„Der gute Amerikaner“ (Deutschland 2009, Jochen Hick)
Eine amerikanische Self-Made-Karriere der anderen Art: Als der Student der Politikwissenschaften Tom Weise Anfang der 90er nach New York kommt, ist er von den Eltern verstoßen, mittellos, ohne Kontakte und Aufenthaltsgenehmigung. Als HIV-Positiver dürfte er eigentlich nicht einmal in die Vereinigten Staaten einreisen, aber er riskiert ein Leben in der Illegalität, beseelt von der Hoffnung dort einen positiveren Umgang mit seiner Krankheit zu finden als in Deutschland. Mehr schlecht als recht schlägt er sich als Escort, Begleiter für schwule Männer, durch. Er verdient kaum Geld und wird obdachlos. Als er Mitte der 90er die heute erfolgreichste Web-Plattform für Escort Services „rentboy.com“ mit begründet und als Spezialist für schwule Party Events erfolgreich wird, wendet sich das Blatt für Tom Weise. Immer haarscharf am Rande des gesetzlich Verbotenen, löst rentboy.com die Print-Kontaktanzeige ab und bietet darüber hinaus auch Beratung und Foren für alle Fragen um schwule Sexualität. Tom Weise’s „Hustlaballs“ in New York, Las Vegas und Berlin werden zu In-Treffpunkten für männliche Pornostars, Escorts und Fans.
Mit dem ursprünglichen Ziel, einen Film über die Hustlaballs, Escorts und den Unterschied im Umgang mit bezahlten männlichen Sexdienstleistungen in den USA und Old Europe zu drehen, steigt Hick in die Biografie von Tom Weise ein, als dieser gerade beschlossen hat, nach gut anderthalb Jahrzehnten in der Illegalität wieder in seine Heimat zurückzukehren. Hick begleitet Weise bei seinen letzten Hustlaballs in Las Vegas und New York, beim Christopher Street Day und in den Ferien mit Lebenspartner Keith auf Fire Island. Weise spricht schonungslos offen über seine Krankheit und die Verzweiflung, die die Diagnose Hepatitis C auslöste. Von schmaler Statur und durch die Krankheit gezeichnet, wirkt seine Karriere in einer von Jugendlichkeit und Schönheitsidealen geprägten Welt der Sexdienstleistung und Porno-Industrie umso ungewöhnlicher. Doch Tom Weise ist von einem ungebrochenen Optimismus und seine Energie reicht nicht nur für seine geschäftlichen Verpflichtungen, sondern darüber hinaus noch für zahlreiche Charity-Aktivitäten bis hin zur persönlichen Betreuung von HIV-positiven Jugendlichen. Freunde halten ihn für einen besseren Amerikaner als die meisten legalen Staatsbürger. Sein kaum zu bändigender Unternehmergeist ist es allerdings, der ihm bei der Rückkehr nach Berlin Schwierigkeiten bereitet. Der „Kontrollmensch“ Weise, wie er sich selbst einschätzt, muss zunächst lernen, loszulassen oder zu teilen, auch sein eigenes Kind, den „Hustlaball“.
„Der gute Amerikaner“ ist bereits Jochen Hicks siebte Produktion, die für die Berlinale ausgewählt wurde, erst im letzten Jahr war er mit der Dokumentation „East & West – Sex & Politics“ über Moskauer Schwule und ihren Kampf um öffentliche Anerkennung vertreten. Seine Portraits zeigen Menschen in komplexen, oft bedrohlichen gesellschaftspolitischen und persönlichen Situationen, jenseits klischeebehafteter Vorstellungen eines flamboyanten, hedonistischen Lebensstils. Auch „Der gute Amerikaner“ gewährt ungeschönte, spannende Einblicke in die Grenzbereiche zwischen schwuler Subkultur, bezahlter Sexualität und Porno-Industrie. Während es bei den Berliner Schwulen-Events keine Einschränkungen bei den Sex-Performances gibt, ist beim „Hustlaball“ in Las Vegas bereits die Nacktheit gesetzlich verboten. Darum haben sich bereits Nightclubs und ganze Hotels auf Gäste mit „Alternative Lifestyle“ eingestellt und erfüllen gerne den Wunsch ihrer betuchten Kunden auf Abgeschlossenheit und Diskretion. Sexualität ist im prüden Amerika ein gutes Geschäft. Die Escorts verdienen eine Vielfaches ihrer europäischen Kollegen, können Haus und Auto finanzieren.
Jochen Hicks selbst produzierte, faszinierende Dokumentation wird es hoffentlich, wahrscheinlich über seinen Selbstverleih, in die Lichtspielhäuser schaffen, denn die Chancen für eine ungeschnittene Fernsehausstrahlung sind auch aufgrund einiger expliziter Szenen gering. Für Tom Weise immerhin hält der Film mit der offiziellen Eintragung seiner Partnerschaft mit Keith und dem Besuch der elterlichen Wäschereinigung in Hannover ein Happy End bereit. Das bleibt dem Film auch zu wünschen. (dakro)

Shadows on the web
10.2.2009

The Good American
dir Jochen Hick 09/Ger ***
This low-fi doc about male escort promoter Tony Weisse tells a fascinating story of a man who moved to America and then disappeared illegally into the system, where he turned to prostitution to survive and eventually helped launch the most successful rent boy website on earch, accompanied by a circuit of parties. The film follows him around America and then as he returns to Berlin for the first time in oevr a decade, knowing he might never be able to go back to New York. It's all rather indulgent, never quite sure whether it's documenting the man or his business. But it's lively and entertaining, sometimes almost uncomfortably intimate, and when it sticks to one aspect of the story, pretty revealing. Filmmaker Hick, along with Weisse and many of the guys from the film, took to the stage at the end for an intriguing Q&A that centred on what it was like to live with a camera peering at your every move the years the film was in production.
http://shadowsontheweb.blogspot.com/


Movie News
unknown

http://newmoviezz.blogspot.com/2009/02/in-sweat-of-their-view.html


The Ex-Berliner
Jackie Hoo

Talking straight
BY JACKIE HOO

FOLLOWING HIS SUCCESS AT THE 2003 BERLINALE, GERMAN DIRECTOR/PRODUCER/JOURNALIST JOCHEN HICK IS BACK THIS YEAR WITH THE GOOD AMERICAN, HIS SEVENTH FILM IN SELECTION.

Jochen Hick doesn't see himself as a 'gay filmmaker'. Fair enough. Although undeniably gay in their subject matter - from ageing porn stars in LA to gay rednecks in Germany's beloved Swabia to Russian gay rights activists and, now, rent boys in New York - Hick's documentaries never shy away from the plain complexity of human existence: a condition shared by hetero and homo alike. Films about queers that don't portray them as wild hedonists, flamboyant activists or victims are a refreshing exception to the rule. Here's a filmmaker that doesn't need to spell out his sexual orientation before grabbing his film prize: a Berlinale Teddy in 2003. How about a 'hetero' Bear? Following the success of his earlier films - including Talk Straight: The World of Rural Queers/Ich Kenn Keinen - Allein unter Heteros which won him the Teddy and East/West - Sex & Politics (released in cinemas last year) - Hick's back in the Berlinale official selection for the seventh time with The Good American, a dive into the world of male prostitutes. The film is also the unsettling portrait of Tom Weise, a 'small guy' who made it big in the NYC escort scene with a successful online rent boy business and wild, wild Hustlaball parties. Here again Hick doesn't shy away from unveiling the cracks and crevices in his protagonist's carapace: digging a bit deeper, beneath the smooth skin of convenient surfaces.


Your film The Good American is about the subculture of hustlers, but it revolves around one main protagonist. What did you find
so compelling about Tom Weise?

We did interviews in San Francisco, Miami, London and Paris, but in the end it was hard to find someone who had the slightly awkward kind of personal story that intrigued me: Tom had had no contact to his family for 15 years and he had gone to New York because he was very depressed about having HIV. In the US, he found all these people dealing with HIV much more easily - at least apparently - than in Germany. There were other things: the fact that he's a small guy, that he started to hustle, that he was in this environment
with all these extremely beautiful people and how he dealt with it. I also found interesting the fact that he had a political approach to it - at least in the beginning. Tom was also very open about what HIV did to his body. I think he was very courageous to talk about these issues because most of the time people hide it when they have lipodystrophy [as a side effect of antiretroviral drugs]. But he was really straightforward about these things.

Tom Weise seems to have it all: the fun, the successful business, the great boyfriend. He's made it in NYC! Little by little, though, cracks become apparent …
The film leaves the person to create his own drama. The film is very personal: I hope it has the right amount of distance. And Tom Weise sometimes tries to create his own biography, which is a bit a gay thing, like 'my life is a drama'. In the end, when he stands in front of the laundry his parents used to own in Hanover, you can see it's been a bit like a 'Peter Pan' journey: the eternal
child finally coming home.

You follow your subjects pretty closely. Do you have to spend a lot of time with them?
It took quite a while to get Tom to really forget about the camera. It takes a lot of time, a lot of situations and it's really about collecting moments. The most interesting scenes are the spontaneous ones, the conversations between characters ... Often the stupidest, most irrelevant things turn out to be the most revealing .

It's a really un-intrusive approach to documentary making: a theme, a main character and action!
Of course I talk a lot with the protagonists beforehand and I know what I'm interested in. But I don't say I want to have this story with these turning points here and there. I am very open to what really happens to these people, to which situations they get in and what unfolds. Sometimes things don't unfold the way you would expect or want them to. Everyone will think at the beginning: he's an illegal alien of 15 years in the US returning to Berlin, he'll have major problems leaving the country. And he might have really big
problems in Germany, but then he will meet his parents and this will be the most moving scene etc. I had to accept that everything was actually much easier - and that that is also part of the story: he returned to Germany without any problems and in the end he didn't even want to meet his parents, and I said, 'OK if someone really is finished with his parents then he doesn't have to meet them for
the film!’

That's brave. Some filmmakers would have set things up for maximum emotional climax.
Yeah - right now people who finance movies are very much into these documentaries where the story is all scripted and has big drama. I know people who do interviews with the people beforehand and when they shoot they wait until they get the perfect dialogues to fit with the rest of the film. But I really prefer a complex, more open structure.

And it sometimes works: Talk Strait won you a Teddy Award at the 2003 Berlinale.
Yes, it still fascinates people: they don't run out of my movies, they really like them! But of course to do this you have to be very entertaining and show people and situations they've never seen before. Like the subculture of hustlers in NYC and Berlin. When Tom Weise comes back to Berlin after 15 years, he experiences culture shock. Many things about him have become Americanized. How he promotes things, how he talks about them. That's why he's called "the good American": he's so upbeat and eager. But then in
Berlin he sees that there is a much lower energy. People would rather have a large sex party than a huge show like the Hustlaball …
Everything seems so much more professional in the US … It's just a totally different feeling: for example, the escort scene would never work here. There are so many good looking unemployed guys who don't work as escorts: if they do it's ok, but if they don't it's also ok because they get Hartz IV. In NYC you're pushed to do something, you have a bigger motivation. You're driven by money, but also by
the fact that you have the biggest domestic market of the world behind you, so whatever you do, it can be really successful. Just see how successful Tom Weise's website got in only a few years.

And we're talking about a business that, if called by its real name, would be illegal in the US because it's prostitution …
Even pornography is not allowed in many cities in the US, but still it has the world's biggest pornography market. They say the US is not liberal but anyone can order a porn DVD because you just click "I am over the age of 18", whereas in Germany the person who sells the DVD has to prove that the person who orders it is over 18. You're not allowed to show a dick but you can show piss on stage ...

SPOTLIGHT ON Jochen Hick / The Good American / Panorama

Your film in three words starting with the same letter.
Sexy, special, serious, spruce, stubborn, smart.
Why make films?
It's my job. That's how I earn my living.
With which genre should your films be shelved at a DVD rental store?
'General Interest'. 'Must See!'
Define a 'good film'.
A good film entertains, informs, tells a story, shows unknown realities and is really unique.
What would you like the audience to say when they leave the
screening of your film?

"Wow! More please. Give this director money to produce."
Worst compliment/best insult you ever received?
"He is extremely good at sex." [Laughs.]
Best film last year?
Woody Allen's Vicky Christina Barcelona, because this 73-year-old man manages to produce one film every year in some sort of
independent manner and without seeming to become senile.
Sum up your Berlinale film in a few words.
A small-built German survives in NYC and succeeds in big business, in party-making and in the marginalised field of gay male escorts.


A German hustler in your film complains that "something's' definitely missing" at the Las Vegas Hustlaball … Penetration.
Yes, you can't show penetration on stage in the States. On that score Berlin is more permissive: here you can have all the sex you can't have there … In America, it's bigger: more shows, more professional. In Berlin there's much more sex, but that's Berlin's reputation. American gays travel here for the sex. The Germans have this reputation for being a lot more kinky and into S&M and all these strange things.

The Good American isn't another gay rights film. There is something refreshingly non-militant or demonstrative in your tone. It's more an exploration of a subculture and individuals.
I'm really interested in marginalized groups: what they do, how they function, how they recreate their own system. I try not to be politically correct because - especially in the gay world - it's kind of the death of everything, but also I just don't see all the heroes some gay and lesbians like to proclaim they have.

Is that because in Europe and North America gays are not really outcasts anymore?
In the western world, there are still problems of discrimination but I don't think that gays and lesbians have that privilege - and sometimes I wish they saw more of the bigger picture. But, of course, there are countries where it is really a fight.

Like in Russia which you showed in your film East/West.
What struck me was that although there is this kind of marginalization for most people in the gay scene, it's not seen as a great thing within the community to do something political against the current situation. To be honest, it was a bit the same in Germany too: doing something political as a gay activist here has always been seen as a little unsexy. But in Russia it's just a really small group
within the community that does anything at all.

Because, as you show in the film, many people think sexual orientation is a private matter that should remain that way. This is somehow Putin's hypocritical line: the state shouldn't meddle in people's sexual inclinations … And meanwhile activists are being beaten up before the 'benevolent' eyes of the police.
Yeah and no one realizes what really happens. East/West shows what really happens at these demonstrations, why they were organized and who organized them. The right to demonstrate is actually guaranteed by the constitution. But then there is no discussion about it at all and, worse, the reaction of most gay people is, 'Oh I find those demonstrations idiotic. Beaten up? They should've asked themselves why this is not allowed in the first place.' They're reasoning backwards. That's an overall problem in Russia: all political movements are so weak and small. The Kasparov marches never attracted more than a few hundred people - that's nothing …

In the film, a protagonist says: ''In Russia, if you own a pipeline, i.e. if you're rich and powerful, nobody cares whether you're gay or not.''
I think that's true for any country. Unless at some point they want to get rid of that gay person for any reason - then they can say 'he's gay' or catch him having sex somewhere where it's still illegal. But in Russia especially, money makes anything possible. I know a lot of Russians who fly over to Berlin on Friday evening to go out to Berghain. They catch the last flight back on Sunday night
which is Monday morning, arrive at 5:00 and at 10:00 they're in the office, and then everything is fine and you have great nightlife and there is really no problem.

So being gay is a luxury …
Ironically, many gay protagonists of East/West don't have a lot of money, they are really poor people - students or people that don't even have the permission to live in Moscow. Actually, in many poorer countries gays don't go to the clubs because they can't afford it, they don't know other gays and can't dress like 'them'. So this whole thing is constantly shifting from the social point of view. Ironically, wealth, success and the gay scene go hand in hand.

Also: it's better to be gay, rich and white than gay, poor and black! That's what another (Armenian) protagonist of East/West sums up nicely when he says he can't be sure why he got beaten up in the streets of Moscow: for being a queer or just because he's dark-skinned…
This statement really shows that the being gay thing is in many cases not as dramatic as something else, for example, the colour of your skin. Like being a Caucasian in Moscow. Most people in Russia don't really know what a gay guy looks like exactly.

Did you show your film in Russia?
People told me Russia is not ready to see films like that. In Russia, you can see films about Chechnya, violent films about the whole world, and then Russian politicians decide that people are too sensitive to deal with the problem of five to 20 people who are not even naked on the street or even carrying a placard - this is a thing I can't accept.

But then with Talk Straight you showed another reality within western democracies: that it's easier to be outwardly gay in a big city than in a small Swabian village. In many rural places, it's still perceived as shameful.
First let's be clear: you will always find people who don't like gays but they will rarely say it in public because now it's not politically convenient. I think no current politician thinks that they can profit from being anti-gay. There are those like Roland Koch [Hesse's CDU
premier who warned of homosexuality becoming a 'cult' after his education minister came out as a lesbian], but it's more of a kamikaze thing for them: they attract problems even from the conservatives. Something interesting in Talk Straight was that while of course many people feel they can't out themselves because of all the problems, there are also all these characters who say, "Why didn't I out myself 30 years earlier? I outed myself only now and nobody said anything negative about it, only one person in the village!"
So somehow fear creates oppression. Though of course I can understand why some people keep it a secret - and of course, as a gay you only have the option of coming out or not saying anything. Or saying it, but in an elegant way. But the very idea of outing is strange. If I am gay should I always have to introduce myself with 'hello, I am a lesbian'? The problem is if you don't say something it's
stupid and if you say something it's also stupid because, why do I have to say anything? But, interestingly, for many gay people it's not an issue because they are so inside the gay world they don't even know any straight people anymore: they have their gay doctor, their gay magazines, their gay festivals. They can choose all the other gay people in the whole community and the gay-friendly
people that come with it ...

I try not to be politically correct because, especially in the gay world, it's kind of the death of everything - but also I just don't see all the heroes some gay and lesbians like to proclaim they have.


Isn't that a problem … The emergence of a gay ghetto?
It is a problem because you have to feel the difference. Straight people are confronted by both sexes and in order to approach the other sex they have to feel the difference, which can be very hurtful. Sometimes gay people - and that's why narcissism is so strong - don't have to, maybe, in the beginning. Sometimes you could even go through your whole life and see the other person as your mirror because he's the same sex and maybe the same stature and you know those gay couples who almost look alike. So I think
from time to time you have to feel the difference. Nowadays some young guys will say: 'I don't define myself as gay, I never had a problem with being gay.' That's nice, but please let them get out of their gay world, travel to another country and get insulted or beaten up and they will realize what it still means to be gay.

But your rural gays 'feel the difference' without necessarily being victims?
What I found interesting in Talk Straight is that although there were sometimes clashes with straight people, you also see how many straight people try to be understanding. Of course there's still no real understanding at all because a bit more is needed to understand. It's the same as if you're the only Jew in the village. As long you're a nice guy who doesn't open his mouth too much, who is
not too flamboyant or in-your-face, it's ok. But as soon as there's anything that's perceived as a problem, all the negative things come back.

Or they treat it like a predicament or even a handicap …
Yes, there's a passage in Talk Straight when this gay guy is at his Stammtisch with these straight people and they're all trying to say something nice about him, but they're always saying the wrong thing, which is even worse than not saying anything at all. Things like: 'Oh I have no problems with him … But if my son was gay I would be very depressed.' But the straight people really tried to talk and that's really nice: in these small towns, they are forced to do that. They sit together and they talk together - and though they may talk past each other. In a big city that kind of conversation would not even take place: there’s no need to talk to people who aren’t gays.

Do you consider yourself a gay filmmaker?
I consider myself gay - not a 'gay filmmaker' because otherwise I would have to call straight filmmakers 'straight'. What would that mean? Most of what I did for TV was not 'gay'. Actually when I went with my straight film scripts, there were TV people who said: 'But as a gay filmmaker, do you really have the sensitivity to put yourself in the character of a straight person?' But the most interesting films about straight people have been done by gay directors, from Visconti to Pasolini! Also, they'd rather use a straight filmmaker to direct a film about a gay theme, because that way they think they can always be sure that it will translate for the rest of the world - as if with a gay person it might end up ‘encoded’ or something.

But hasn't gay cinema become more fashionable?
With Brokeback Mountain we saw that a gay filmmaker can make a gay film that can have a big budget. But gay films almost always have the problem that they're produced on a low budget. Very little money is put into gay filmmaking and that's why they don't look as professional. They can't really compete: you can't always be 10 times more original or 10 times more creative than someone who has a big budget, because filmmaking has a lot to do with money.

But gay elements are everywhere, from Hollywood films to TV programmes.
Yeah, absolutely. On the one hand, German TV loves gay things: there was this gay carnival group on Wetten Dass? (primetime gameshow), now there's Bauer sucht Mann on RTL (Farmer Seeks Man). Most TV series nowadays try to have at least one gay character. They see there is an audience, a market for it. But still, things are not as advanced as they look: do you remember any primetime TV
programmes with a gay main character? Big channels prefer programmes about the love lives of animals than the love lives of gays!
For a very long time in America, black actors were confined to supporting roles: now they have a black president …
For a while after he came out with his book, [Berlin mayor] Klaus Wowereit was presented as a credible contestant against Merkel. Everything is possible. In America you would have to first solve problems such as marriage, and arrive at an accepted status, especially a legal one. And there's the big role of religion. So I doubt it would happen - unless there was a gay figure who was also a little
bit conservative, pro-family, a little bit religious, but not too much. Socially-minded but not too threatening. Anyway, do we really know what Obama will do? In the end no one knows, but never judge a book by its cover, right?

Kulturspiegel (Printbeiange zum SPIEGEL vom 26.1.2009)
aufbereitet von Daniel Sander

Jochen Hick, 48, ist einer der renommiertesten Arthouse-Filmemacher in Deutschland. Mit Spielfilmen wie „Via Appia“ und „No One Sleeps“ und Dokumentationen wie „Sex/Life in L.A.“ oder „Ich kenn’ keinen! – Allein unter Heteros“ hat er sich seit 1984 als wichtiger Chronist des internationalen schwulen Lebens etabliert. Sein neuer Film „The Good American“ porträtiert den HIV-positiven Geschäftsmann Tom Weise, der nach 15 Jahren illegalen Aufenthalts in den USA wieder nach Deutschland zurückkehrt.

Regisseur Jochen Hick stellt seit Jahren seine Filme auf den Berliner Festspielen vor – eine unbezahlbare Starthilfe für den Kinoerfolg. Was also, wenn seine neue Dokumentation abgelehnt würde? Ein Tagebuch zwischen Hoffen und Bangen, von einer Berlinale zur nächsten.

11. 2. 2008 - WELTPREMIERE IN BERLIN
Endlich ist es so weit: Gut zwanzig Monate nach dem ersten
Drehtag feiert mein neuer Film „East/West – Sex & Politics“ um
20 Uhr Weltpremiere in Berlin, eine Dokumentation über die
Versuche einer russischen Aktivistengruppe, in Moskau eine
große Schwulenparade zu organisieren. Mein sechster langer
Film, der auf der Berlinale läuft, wie immer in der Panorama-
Sektion. Die wird von Wieland Speck geleitet, der dafür sorgt,
dass auch kleine, unabhängige Produktionen eine Plattform
bekommen. Nirgendwo sonst könnte ich bei der Präsentation
meiner Filme auch international mit so viel Aufmerksamkeit
rechnen.
Die übliche Festivalstimmung liegt über der Stadt, der Saal im
Cinestar am Potsdamer Platz ist ausverkauft, etwa 350 Leute
werden sich den Film anschauen. Ich hoffe, die haben kein Problem
mit Untertiteln, denn viele Dialoge sind auf Russisch. Ich
bin etwas nervös, denn der Hauptprotagonist des Films, Nikolai
Alexejew, hat den Film noch nicht gesehen und muss nach
der Vorführung mit mir auf die Bühne, um sich den Fragen des
Publikums zu stellen. Er könnte natürlich sagen: „Ich sehe mich
ganz anders.“ Da hilft es wenig, dass wir gegen Ende der Produktion
ein eher gespanntes Verhältnis hatten.

12. 2. 2008 - DER TAG DANACH
Ich habe mich sehr gefreut, dass Nikolai den Film vor versammeltem
Publikum gestern doch sehr gelobt hat.Nach der Premiere
ging es dann mit ihm und anderen Gästen zur Filmparty ins
„Gnadenbrot“ in Schöneberg.Dort habe ich Nikolai auch den Protagonisten
meines nächsten Dokumentarfilms „The Good American“
vorgestellt, der hoffentlich nächstes Jahr auf der Berlinale
laufen wird. Er soll den ehemaligen Politikstudenten,Callboy und
mittlerweile erfolgreichen Partymacher Tom Weise porträtieren.
Die beiden schienen sich leider gar nicht zu mögen.
Sonst war es ein eher ruhiger Empfang, das Feedback der russischen
Gäste konnte ich nicht immer einordnen. Ausgerechnet
mein Sandkasten- und Jugendfreund Andres Veiel, selbst Regisseur
(„Black Box BRD“), fand „East/West“ anscheinend eindrücklicher
als meine anderen Filme. Das fand ich gut, dachte aber
auch:Klar, hier war ja auch nicht so viel nackte Männerhaut drin,
das kommt zarten heterosexuellen Männergefühlen immer entgegen.
Richtig sacken lassen kann ich die Eindrücke heute nicht,
denn am Nachmittag bin ich schon wieder bei der nächsten Vorführung
des Films dabei. In den nächsten Tagen heißt es: Gespräche
führen,Koordinatoren anderer Festivals ansprechen, vielleicht
findet sich für „East/West“ ja ein verlässlicher Weltvertrieb.

15. 2. 2008 - EINER DER LETZTEN BERLINALE-TAGE
Die Teddy Awards werden verliehen, die schwul-lesbischen Preise
des Festivals. Das ist immer eine sehr charmante Veranstaltung.
Meine Filme haben zugegebenermaßen oft einen schwulen Zugang,
insofern ist es gut, dass schwul-lesbischen Themen auf der
Berlinale als einzigem der A-Festivals zumindest ein gewisser
Platz eingeräumt wird.Die Verleihung ist diesmal nicht zu lang.
Die Schauspielerin Tilda Swinton ist da, und ich werde von einigen
Festivalmachern, Presseleuten und Kinomachern angesprochen,
die meinen Film sehr mochten. Ich ahne aber, dass es
keinen Preis geben wird. 2003 hatte ich für meinen Film „Ich kenn
keinen! – Allein unter Heteros“ einen Teddy gewonnen, was für
die Kinoauswertung in Deutschland sehr hilfreich war.

27. 2. 2008 - NACHDREH FÜR „THE GOOD AMERICAN“
Eigentlich wollte ich „The Good American“schon für diese Berlinale
einreichen, aber ein Cutter sprang ab, ein weiterer stand
nicht rechtzeitig zur Verfügung, und so wurde der Film nicht fertig,
obwohl ich eigentlich schon genug Material mit dem Protagonisten
Tom Weise gedreht hatte, in Las Vegas,New York und
Berlin. Damit der Film für 2009 aktuell genug ist, drehen wir weiter.
Heute heiratet Tom seinen Partner Keith im Schöneberger
Rathaus, für mich ein Höhepunkt der Geschichte. Ein kurzer
Dreh, nur drei Stunden etwa.Wir mussten eine Drehgenehmigung
besorgen, die hat der Amtsleiter erst abgelehnt. Er wollte
nicht einmal darüber sprechen.Die Berliner Behörden sind unergründlich.
Irgendwie hat es dann doch funktioniert, und wir
drehen mit einer sehr filmogenen Standesbeamtin.

März,April,Mai 2008 - KLEINE FESTIVALS
„East/West“ läuft auf anderen kleinen Festivals, zum Beispiel in
London, Brüssel, Hamburg und Zürich. Später dann auch in
Uruguay, Südafrika und Brasilien. Einen Kino-Starttermin für
Deutschland gibt es noch nicht. Der Spätsommer war oft eine
willkommene Lücke für kleine Filme, heute aber ist jede Woche
voll mit großen Starts, darunter auch mehr Dokumentationen
als früher.
Ich spreche mit potentiellen Verleihern, werde es aber am Ende
im Eigenverleih machen, womit ich schon mehrfach gute Erfahrungen
gemacht habe. Der Film erscheint manchen Verleihern
nicht lukrativ genug – was angesichts der Kinolandschaft
niemandem zu verdenken ist. Enttäuschend: Nachdem ich über
20 Monate mit Redakteuren verhandelt habe, kauft der Fernsehsender
Arte den Film nicht an.

25. 5. 2008 - ZWEITER NACHDREH FÜR „THE GOOD AMERICAN“
IN HANNOVER

Tom besucht das Haus, in dem er aufgewachsen ist. Da gibt es
große Hunde und nicht sehr einladend wirkende Nachbarn,
Deutschlandflaggen an den Autos. Es regnet. Toms Partner Keith
bleibt gleich im Wagen sitzen und will nicht raus. Tom möchte
seine Eltern nach fünfzehn Jahren doch nicht wiedersehen, auch
wenn er dies zu Beginn des Film noch selbst vorgeschlagen hatte.
Wir besuchen stattdessen eine ehemalige Nachbarin, doch sie
kann sich nicht mehr wirklich an ihn erinnern. Ich bin mir nicht
sicher, ob mein Schnittkonzept und die geplante Dramaturgie
wirklich noch gültig sind.

Juli 2008 - SUCHE NACH EINEM CUTTER
Ich brauche jemanden für den Filmschnitt, aber die Leute, mit denen
ich gern arbeiten würde, stecken in anderen Projekten fest
oder werden zu spät frei.Auf eine Anzeige melden sich relativ viele
Interessenten, aber es ist vorab schwierig einzuschätzen, welchem
Cutter das Material und die Geschichte wirklich liegen.

25. 8. 2008 - SCHNITTBEGINN FÜR „THE GOOD AMERICAN“
Im Schneideraum in der Hauptstraße in Schöneberg. Mit dem
neuen Cutter Thomas Keller hatte ich vorher noch nicht zusammengearbeitet.
Ein Sprung ins kalte Wasser. Er muss sich erst einmal
durch etwa hundert Stunden Material kämpfen.

20. 9. 2008 - DER ERSTE SCHNITT
Ausgerechnet der erste kleine Teil, den Thomas geschnitten hat,
gefällt mir gar nicht.Nach einem längeren Gespräch einigen wir
uns auf eine andere Richtung, und danach gibt es fast jeden Tag
eine neue Szene zu sehen, mit beachtlicher Geschwindigkeit und
Treffsicherheit. Es läuft unhysterischer als bei anderen Projekten,
da gab es zuweilen viel Emotion und Krise im Schneideraum, besonders
gegen Ende. An so ein relativ entspanntes Zusammenarbeiten
könnte ich mich gewöhnen.

31. 10. 2008 - BEWERBUNGSSCHLUSS FÜR DIE BERLINALE 2009
Ich melde „The Good American“ an, das geht heutzutage online.
Die Anzahl der gewünschten Informationen ist überschaubar.
Manches kleine Festival quält die Leute, die Filme einreichen, mit
der Frage nach unzähligen Details.Und verlangt teilweise Hunderte
Dollar,um überhaupt eine Anmeldung zu akzeptieren.Bei der Berlinale
kostet es 125 Euro, zahlen kann man per Kreditkarte.Wenn
einen das Festival selbst zur Sichtung einlädt, kostet es nichts.Was
mich aber gerade viel mehr beschäftigt:Morgen ist Sendestart des
Fernsehsenders Timm,bei dem ich Chefredakteur bin. Freue mich
auf viele Arbeitstage bis weit nach Mitternacht.

15. 11. 2008 - DER FILM MUSS ZUM SICHTEN EINGEREICHT WERDEN
Wir haben rechtzeitig eine vorläufige Fassung fertigbekommen
und arbeiten weiter am Schnitt. Jetzt bleibt nur noch das Warten
auf die Zu- oder Absage. Ich organisiere erste Testvorführungen
und werte das Feedback mit meiner langjährigen Mitarbeiterin Karin
Wallenczus aus.Mein erster langer Film „Via Appia“ hat es 1989
nicht auf die Berlinale geschafft,weswegen ich ziemlich zerknirscht
war. War aber auch kein Weltuntergang. Er lief dann auf dem
Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken und danach sogar in einigen
Multiplexkinos in den USA, samt sehr guter Kritiken von „New
York Times“ bis „L.A. Times“. Darauf bin ich durchaus stolz.

27. 11. 2008 - OFFIZIELLER KINOSTART VON „EAST/WEST“
Es gibt ein erstaunliches Presseecho, aber er läuft nur in 14 Kinos
bundesweit.Viel ist das nicht, aber es ist auch keine gute Zeit
für kleinere Filme. Ich arbeite oft ohne große Filmförderung
oder irgendwelches Geld von Fernsehsendern.Umso wichtiger ist
es für mich, dass meine Filme auf der Berlinale gezeigt werden,
obwohl sie als hartes Festival mit viel Konkurrenz gilt.

Dezember 2008/Januar 2009 - WARTEN,WARTEN,WARTEN
Kein freier Tag. Schneiden auch an Silvester und Neujahr. Es
wäre fatal,wenn „The Good American“ nicht angenommen werden
sollte.Der Film wäre dann wohl tot. Das will ich mir gar nicht
vorstellen, bei all der Zeit und dem Geld, das ich investiert habe.
Es muss einfach klappen. Die nächsten großen internationalen
Festivals, bei denen vielleicht Chancen hätte, finden erst im August
und September statt, in Montreal und Toronto, und das
wäre dann wirklich zu spät. Langzeitbeobachtung hin oder her,
irgendwann muss man das Ding ja auch herausbringen.

7. 1. 2009 - PRESSEMITTEILUNG
Per Pressemitteilung kündigt das Berlinale-Büro die ersten 21 Filme
von insgesamt 50 Beiträgen für das Panorama-Programm an,
„The Good American“ ist nicht dabei. Kein gutes Gefühl, in weniger
als einem Monat geht das Festival los. In mir wächst die Sorge,
doch ich versuche, optimistisch zu bleiben. Viele Filme werden
erst drei Wochen vor Festivalbeginn eingeladen.

13. 1. 2009, 22.27 Uhr - DAS PANORAMA-BÜRO RUFT AN
Anruf auf dem Handy, es ist Arndt Roeskens aus dem Panorama-
Büro. Der Tonfall seiner Stimme lässt es schon erahnen: „The
Good American“ hat es geschafft. Ich freue mich riesig, aber viel
Zeit zu feiern bleibt nicht, das Büro hätte gern noch in dieser
Nacht eine schriftliche Zusammenfassung der Handlung und die
Creditlisten. Ich rufe die engsten Beteiligten an.

14. 1. 2009 - E-MAIL
Per E-Mail erfahre ich ungewöhnlich zügig den Premierentermin:
am 9. Februar um 17 Uhr. Finde ich gut. Spätabends
haben es Dokumentarfilme immer schwerer, da sind die
Leute müde und haben Hunger. Am Nachmittag und in der
ersten Festivalhälfte sind sie noch einigermaßen frisch. Meine
erste Dokumentation auf der Berlinale startete 1995 wegen
Verzögerungen erst um 0.50 Uhr. Das ist niemandem zu
wünschen.

19. 1. 2009 - TONMISCHUNG
Das Wochenende verbringe ich mit der Tonmischung des Films.
Wir versuchen hochkonzentriert zu arbeiten, trotz völliger Übermüdung.
Meine Arbeitstage sind 17 oder 18 Stunden lang.Ab Januar
habe ich immer den Eindruck, die schlafen überhaupt nicht
mehr im Panorama-Büro. Man bekommt manchmal um 3.30
Uhr früh eine Mail, in der sie um ein Bild in einer bestimmten Auflösung
bitten. Ich kann die Premiere kaum erwarten, denn alles
vorher ist der pure Stress. Die Untertitelung muss gemacht werden,
die Mischung, die Texte für den Katalog, Fotos, letzte minimale
Schnittänderungen, die Musikrechte müssen endgültig geklärt
werden, der Abspann will kontrolliert sein, damit man nichts
und niemanden falsch geschrieben oder gar vergessen hat. Dazu
kommen Presse und Vertriebsarbeit, es fehlen Grafiken,Poster und
Flyer.Am 24. Januar muss ich auch noch für neun Tage in die USA.
Dreharbeiten auf einem Kreuzfahrtschiff, ließ sich nicht mehr
verschieben. Das wird aber was fürs Fernsehen, nicht für die Berlinale.
Es muss ja noch andere Dinge im Leben geben.

Das Tagebuch geht weiter. Jochen Hick berichtet am 10.2. auf
www.spiegel.de, wie die Berlinale-Premiere von „The Good American“
gelaufen ist.
The Good American Weltpremiere auf der Berlinale am 9.2., 17
Uhr.Weitere Vorführungen am 11. und 12.2.

Netzzeitung
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http://www.netzeitung.de/entertainment/movie/berlinale/1271097.html


The Local
12.2.2009

http://www.thelocal.de/lifestyle/20090212-17393.html
http://www.examiner.com/r-6524262~Talking_straight_with_gay_filmmaker_Jochen_Hick.html

Film & Kritik
19.2.2009

http://filmkritik.typolis.net/stories/19767/


SF Bay Times
26.3.09 - Romero San Vincente

The Good American in the Oldest Profession
If to be a good American is to be good at business, then German illegal immigrant Tom Weise deserves his green card right now. Don’t know who he is? Then you’ve never been to HustlaBall, his queer-hooker-centric party, or visited Rentboy.com, the Web site he helped build to promote gay male escorting across the country. But an odd new documentary, The Good American, follows the fascinating Weise as he navigates American immigration law, HIV, prostitution, commerce, porn, love and loneliness. Recently premiering at the prestigious Berlin International Film Festival to good reviews, director Jochen Hick’s (Sex/Life in L.A.) portrait of the seemingly tireless entrepreneur features appearances from porn mogul Chi Chi LaRue as well as dance music diva Ce Ce Peniston. It should be making the gay film festival circuit rounds soon, giving you the chance to buy two tickets and rent a date for the screening.
http://www.sfbaytimes.com/index.php?sec=article&article_id=10379


SF Bay Times
Erica Marcus & Douglas Conrad

(...) Both of us were particularly impressed with Jochen Hick’s two new documentary films. For the sake of transparency, we will say that we have worked together with the German director, however we put on our film reviewer’s lenses while watching his films and marveled at what we found - a fierce filmmaker that looks beyond the obvious and digs in deep.
With The Good American (6/23, Victoria), Hicks has brought us a powerful portrait of Tom Weise, creator of the Hustlaball and co founder of the website rentboy.com.-Jochen somehow finds the moments that we would have never expected to share with Weise. Yes there are plenty of scenes of hot men, hot parties and “I wish I could be there” club scenes, that are part of Weise’s world
but somehow what really stands out is Weise’s vulnerability and those personal unexpected and oh so revealing moments.
Somehow Jochen not only followed Weise in the US and Germany buthe made his way to Moscow where he filmed East/West – Sex & Politics (6/27, Roxie). Instead of being a fly on the wall in a world of hustlers and escorts, he manages to decipher the complicated LGBT politics where there is a strange kind of balancing act between those who want the sexy side of life, but don’t want Pride
or grassroots activism - and those who know they wouldn’t be alive without it. Jochen’s great skill as a filmmaker really shines through with both his new films. Thanks Jochen! (DC)


ALI's Kritiken
13.2.09 - Blog von Rainer Allgaier

THE GOOD AMERICAN von Jochen Hick
Dokumentarisches Portraet des Deutschen Tom Weise, der in den 90er Jahren in New York erfolgreich das Internet-Portal "Rent-boy" gruendet und verwaltet. Ausserdem organisiert er zahlreiche Paraden und Events fuer die amerikanische Gay-Community. Verdient damit viel Geld.. Da er HIV-positiv ist, bekommt er zwar keinen amerikanischen Pass und lebt somit illegal in den Staaten, fuegt sich aber so in seine Umgebung ein, dass er von seinen Freunden und Mitarbeitern als "The good American" bezeichnet wird. 2008 kehrt er nach Deutschland zurueck und versucht in Berlin eine neue geschaeftliche Existenz zu gruenden.
In den vielen und lebhaften Statements gibt er sich aeusserst redegewandt und sehr selbstbewusst, seine Mitarbeiter bezeichen ihn eher als autoritaer. Der Reiz des Film liegt vielfach in den Alltags-Beobachtungen des "american way of live", auch in ihren Randerscheinungen, weniger in den ausfuehrlichen Beschreibungen der schwulen "Gemeinden". Ein Film fuer Insider. (Panorama)

http://www.aliskritiken.berlinbewertung.de/filmkritiken/190-mein-berlinale-tagebuch-2009.html


The Advocate
26.2.09 - Lawrence Ferber

(...) Other titles that inspired conversations and buzz amongst festgoers and industry: (...) and Jochen Hick’s The Good American, an unglamorous slice-of-life documentary about Tom Weise, the HIV- and hep C-positive creator of Rentboy.com and hustler party Hustlaball.
http://www.advocate.com/exclusive_detail_ektid73852.asp

Siegessäule
1.8.2009 - Manuela Kay

Ausgeträumt
Für „The Good American“ ist in Jochen Hicks Doku der amerikanische Traum vorbei

Ein Katalog gut aussehender, sexy, williger Männer, die man sich wie eine Pizza (gegen Geld natürlich)
ins Haus bestellen kann. Das ist Rentboy.com, eine Internetseite, die Stricher, heute Escorts
genannt, und Freier beziehungsweise Kunden problemlos und ganz ohne Rotlicht und schmuddlige
Straßenecken oder Toiletten zusammenführt. Gegründet wurde dieser Markt der Möglichkeiten, der
natürlich in den USA beheimatet ist, kurioserweise von einem Deutschen: dem Politologiestudenten
Tom Weise aus Berlin. Dieser Macher und zugleich Träumer steht im Mittelpunkt von Jochen Hicks
(„Ich kenn keinen – Allein unter Heteros“, „East/West – Sex & Politics“) einfühlsamer Dokumentation
„The Good American“.
Um als junger schwuler Mann dem deutschen Mief zu entkommen, bricht Tom Weise Mitte der 90er-
Jahre auf nach New York. Dort arbeitet der schmächtige Endzwanziger mit mäßigem Erfolg als Stricher,
bis er gemeinsam mit Jeffrey Davids die Webseite rentboy.com aufbaut, nicht ahnend, dass er
damit die weltweit größte Männer-Escort-Seite ins Leben rufen würde. Zunächst von der Szene, dem
Sex und der vermeintlichen Freiheit fasziniert, engagiert sich Tom nicht nur für die Website, sondern
auch in der Community, stets bemüht darum, schwulen Strichern ein besseres Image zu geben und
für bessere Arbeitsbedingungen und Informationen im Business zu kämpfen. Tom lebt ein scheinbar
glamouröses schwules Leben mit viel Sex & Drugs & Rock ’n’ Roll und dem Höhepunkt: der von ihm
initiierten Party „Hustlaball“, die dem schmuddligen, halblegalen Strichermilieu Glamour, Selbstbewusstsein
und Öffentlichkeit entgegensetzt.
Doch die Welt des schnellen und problemlosen Sex, der schönen Körper und des vielen Geldes hat
natürlich ihre Schattenseiten. Im Fall von Tom Weise einerseits die Probleme mit seiner HIV-Infektion
und dem damit verbundenen illegalen Status als Ausländer in den USA. Andererseits zunehmende
Drogenprobleme, Einsamkeit und die Sehnsucht, in die Heimat Deutschland zurückzukehren. Mit
ebenso deutscher Gründlichkeit wird auch Toms Rückkehr nach Berlin dokumentiert und der Film verschweigt
nicht den harten und ernüchternden Aufprall hierzulande. Für einen Szenekönig aus New
York scheint in Berlin die Zeit stehen geblieben zu sein. Tom Weise hängt zwischen den Welten, zwischen
den Zeiten und gleichsam zwischen verschiedenen Karrieren.
Die Stärke des Films liegt einerseits in der Nähe zu den Protagonisten, vor allem den Escorts, die mit
aller Offenheit über ihr Leben sprechen, andererseits in der Zurückhaltung in moralischen Fragen.
So entsteht das Bild einer faszinierenden Welt, die auf den zweiten Blick voller Tücken ist. Die Welt
des Tom Weise im Spannungsfeld des Deutschseins in den USA, der unterschiedlichen schwulen Szenen
und der inneren Zerrissenheit wird so verständlich, nie wertend, dafür spannend dokumentiert.


Frameline - S.F.
Stefani Charren

German director and producer Jochen Hick creates a compelling portrait of successful male escort entrepreneur Tom Weise in The Good American. Through-out Europe and the United States, we follow Tom’s dreams and travails in the world of male prostitution over the course of several months.

The man who gave us HustlaBall and rent-boy.com is many things, including a highly ambivalent gay male living in New York via London from Germany. His fast-talking, perfectly accented English is nearly New York; and he incessantly controls his lover, his parties, his HIV treatment, the business and his exasperations with true German tenacity. He’s also optimistic about life and love, and, at times, tempestuous and difficult to please.

Hick approaches his documentary on gay male life organically, allowing unscripted moments to elicit the genuine human foibles and triumphs of his subjects. Over the course of the film, we experience Tom in all his splendor and insecurity as he navigates several major life choices: whether to return to Germany after living 15 years in the US, whether to pursue interferon therapy, and whether the escort business and the gorgeously garish sex positive parties are his true calling. But the one thing Tom is never unsure of is his resolute love for his life partner Keith. — STEFANI CHARREN
http://www.frameline.org/festival/film/detail.aspx?id=1769&fid=45

TAGESPIEGEL (Berlin)
Konstantin Lamnert

Männer auf einer Bühne, ziemlich nackt. Einer kniet in ihrer Mitte. Und über seinen rasierten Schädel läuft Urin. Die Zuschauermenge genießt den Anblick. Jochen Hicks Doku „The Good American“ erzählt die Geschichte von Tom Weise. Anfang der Neunziger studiert er in Berlin, infiziert sich mit HIV und flüchtet nach New York. Dort wird er für zwölf Jahre leben und das erfolgreichste schwule Escort-Portal im Internet eröffnen. Doch als HIV-Positiver lebt Weise illegal in den Staaten. Es ist eine berührende Geschichte, die Hick erzählt, ein Leben voller Gegensätze und Konflikte. Dass er dies alles aus der Sicht der Escort-Jungs erzählt, ist sinnvoll und zeitigt manch explizites Bild. Es ist aber auch ein Film über Räume: über die schmuddeligen Buden der Escort-Arbeiter, die Gewölbe der Leder-Partys, das helle Apartment seiner Hauptfigur. Interessant. Konstantin Lannert
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Ticket;art2811,2883621

QUEER.DE
27.8.2009 - Carsten Weidemann


Mr. Hustlaball intim
Im Mittelpunkt der neuen Doku "The Good American" von Jochen Hick steht der Deutsche Tom Weise, der sich in den USA vom Callboy zum Hustlaball-Veranstalter hochgearbeitet hat.

Jochen Hicks neuer Film porträtiert Tom Weise, einen der Schöpfer des Hustlaballs (einer Veranstaltung, die ursprünglich angetreten war, die Akzeptanz von männlichen Prostituierten zu stärken aber auch eine Rentboy Website zu propagieren). Es ist eine Story über Aufstiege, persönliches Scheitern und ein Kampf gegen die eigenen inneren Dämonen. Von eher kleiner Statur, mit den Eltern völlig entzweit und ohne Kontakt, geht der ehemalige Student der Politischen Wissenschaften Anfang der Neunziger nach New York. Als HIV-Positiver kann er nur illegal in den USA leben - laut Gesetz dürfte er dieses Land nicht einmal besuchen - und keinesfalls ausreisen, denn eine Wiedereinreise wäre, wenn überhaupt, nur nach mehrjähriger Wartezeit möglich.

In New York schlägt sich Tom zunächst selbst eher schlecht als recht als Escort durch. Er verdient kaum Geld, wird obdachlos. Schließlich hilft er Jeffrey Davids, die Internet-Seite rentboy.com aufzubauen, die zehn Jahre später die größte Internetseite für Escort wird. Gesundheitliche Komplikationen, Einsamkeit und Drogenexzesse quälen Tom zunehmend, bis er 2006 endlich einen Lebenspartner findet. Er beschließt mit dem Afroamerikaner Keith zusammen nach Berlin zurück zu gehen und Deutschland nach 15 Jahren erstmals wieder zu betreten. Wenige Tage danach findet der Berliner Hustlaball statt.

Der sehr selbstsicher wirkende Geschäftsmann der ersten Filmminuten zeigt sich zunehmend als Mensch mit Schwächen, Ängsten und Träumen. Jochen Hicks neuer Film ist ein gelungenes filmisches Porträt einer unbekannten Ikone der Schwulen. Der Film begleitet Tom Weise sehr privat und auf den letzten von ihm veranstalteten Partys in Las Vegas und New York. Und er begleitet seine Rückkehr nach Berlin. Der Film wird neben einem lebendigen Portrait zu einem soziokulturellen Exkurs zwischen der Neuen und Alten Welt, gespiegelt an einer marginalisierten Szene mit spannenden Einblicken in die Welt und Denkweise von Escorts und Partymachern.






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Katholischer Filmdienst
Stefan Volk

Er sei doch eigentlich ein richtig guter, vorbildlicher Amerikaner, betont Tom Weise immer wieder. All seine New Yorker Freunde würden das sagen: engagiert, freundlich, hilfsbereit. Tatsächlich lebt Weise, so scheint es, den amerikanischen Traum: vom Obdachlosen zum erfolgreichen Selfmademan. Jochen Hick erzählt in seinem Dokumentarfilm die wechselvolle und abenteuerliche Geschichte dieses Mannes. Als HIV-Positiver reist er Anfang der 1990er-Jahre in die USA, schlägt sich dort mehr schlecht als recht als Callboy durch und wird obdachlos. Schließlich baut er gemeinsam mit Jeffrey Davids die Internet-Seite „rentboy.com“ auf, auf der männliche Prostituierte für sich werben können und Freier die Gelegenheit haben, mit ihnen in Kontakt zu kommen. Zusätzlich ruft er den „HustlaBall“ ins Leben, eine Veranstaltung, die ursprünglich als Werbeplattform für die neue Seite und die Prostituierten diente, sich im Lauf der Zeit aber immer mehr zur (Sex-)Party verselbstständigte. Diese „geschäftliche“ Seite Weises behandelt Hick eher am Rande. Vor allem interessiert er sich für den Menschen. In intimer Nähe begleitet er ihn gemeinsam mit seinem afroamerikanischen Lebenspartner Keith bei der Rückkehr nach Deutschland, beim Versuch, nach vielen Jahren wieder mit seinen Eltern in Kontakt zu treten, von denen er sich losgesagt hat, beim Arzt, der ihn mit einer erschütternden Diagnose konfrontiert, beim Streit und bei der Versöhnung mit Keith, aber auch auf Partys und Treffen mit Geschäftspartnern. Hick zeichnet so ein lebendiges, plastisches Porträt eines sympathischen, klugen und selbstbewussten Mannes. Eines guten – und nur wegen seines HIV-Status’ diskriminierten – Amerikaners eben; eines einerseits erfolgreichen, andererseits immer wieder vom Schicksal gebeutelten Menschen, der trotz aller Rückschläge stets optimistisch in die Zukunft blickt. Ein starkes, persönliches Porträt und zudem Hicks bislang wohl technisch aufwändigster, professionellster Film. (...)




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Realscreen
Melanie Sevcenko

As either world or European premieres, the curated films of the "Panorama Dokumente" are a slice of the world's most intriguing documentaries, often combining social and contemporary themes. Women living in Indonesia struggle to claim the rights to their bodies in At Stake, a film that dissects the issue in four stories. Khalid Gill's film Chan di Chummi (Kiss the Moon) takes an intimate look at the Khusras, a subculture of Pakistani transsexuals, while City of Borders, by Yun Suh, ventures to the heart of Jerusalem to Shushan, a gay bar which unites a tolerant community of both Israelis and Palestinians. The chronic hunger pandemic is debated in Brazilian filmmaker José Padilha's Garapa, and German director Jochen Hick brings his seventh film to the Berlinale, The Good American, which chronicles the life of Tom Weise, who launched a 'rent-boy' website for male prostitution in NYC in the early 1990s. The versatile Michael Winterbottom brings The Shock Doctrine, the doc-adaptation of Naomi Klein's best-selling book, which exposes the rise of disaster capitalism that enables governments and corporations to exploit the economies of war-torn and disaster-affected countries. And with a contrary approach to protest, political pranksters The Yes Men pull-off more impersonation scandals in The Yes Men Fix the World, as they worm their way into the nest of big business and debunk the system.

http://www.realscreen.com/articles/news/20090206/berlinale.html





 

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