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PRESSEKRITIKEN ZU FESTIVALAUFFÜHRUNGEN
Nachfolgend Auswahl von Presse-Kritiken
anlässlich der internationalen und deutschen Festivalaufführungen
(noch nicht vollständig). Die Links zu den Originalveröffentlichungen
am Ende einiger Zitate ("Gesamter Artikel") galten
zum jeweiligen Erscheinungsdatum und können z.T. mittlerweile
ausser Betrieb sein. Wir bitten um Verständnis.
PRESSEKRITIKEN zu Festivalaufführungen als
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INTERVIEWS zum Film. Zur
Begründung der Jury für
den TEDDY AWARD.
Reviews in English language are indicated below!
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SIEGESSÄULE
- Berlinale Extra
Frank Herrmann, 30.1.2003 |
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Berlin ist voll Flüchtlingen, unter ihnen all diejenigen, die
dem schwäbischen Pietismus der Provinz entflohen sind. Auch weil
sie dort "allein unter Heteros" waren. Andere schaffen den
Absprung nicht, oder sie wollen gar nicht weg. Jochen Hick ist es
gelungen, ein paar davon für seine grossartige Dokumentation
zu gewinnen. Um in der Provinz zu überleben, braucht es andere
Strategien, die von "erst mal lieber nichts sagen" bis zum
offenen "Bekenntnis" reichen. Die Protagonisten entpuppen
sich bald als weiter von der Tristesse entfernt, als der arrogante
Metropolen-Schwule es gerne hätte. Egal ob Letzterer ursprünglich
selbst aus dem Dorf kam oder in der Grossstadt geboren ist. Ein dummes
Landei ist keiner der hier Vorgestellten, schliesslich braucht es
ein gerüttelt Mass an Selbstbewusstsein, um sich gegen Stammtisch,
Kirchenchor und Liedertafel zu behaupten. Mitunter helfen couragierte
Mütter. Hick hat die schwulen Männer aus der Provinz im
Alltag beobachtet, sie dazu ermutigt, offen über ihr Leben Auskunft
zu geben, und sie auf ihren kleinen Fluchten begleitet. Orte wie Onstmettingen
oder Michelwinnaden in Oberschwaben oder im Schwarzwald werden gelegentlich
gegen Pattaya und Berlin eingetauscht. Uwe ist nach dem hektischen
Überangebot in der Hauptstadt jedenfalls froh, wieder zu Hause
zu sein, und Hartmut resümiert lakonisch: "Thailand isch
ned das Paradies für Schwule, es isch nur paradiesischer als
Albstadt." http://www.siegessaeule.de/teddy/teddy2003/dokfilme.html
TIP
Berlin Magazin
Christina Moles Kaup, 30.1.2003 |
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Für den 51-jährigen Hartmut wurde seine HIV-Infektion
zum Auslöser, sich in seiner schwäbischen Kleinstadt zu
outen. Jahrelang hatte er seine Sexualität verschwiegen, nun
ist er nicht mehr zu bremsen. Ob am Stammtisch oder im Thailand-Urlaub
- in Jochen Hick Dokumentation "Ich kenn keinen - Allein unter
Heteros" erzählt er offen von seiner Krankheit und seinem
Leben. Mit ihm finden auch andere den Mut, über ihre Homosexualität
vor der Kamera zu reden. Menschen, die in Käffern wohnen, mitten
unter all den rechtschaffenen Schwaben, denen zu diesem Thema immer
noch Hitlers "Endlösung" in den Sinn kommt. Ihr dummdreistes
Blöken macht sprachlos, doch es bleibt in dieser teils heiter,
teils nachdenklichen Dokumentation nicht unangefochten.
SCREEN
INTERNATIONAL
10.2.2003 |
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"I had a homosexual dog and I beat it to death. So is my son,
but I can't beat him to death," says one rural mother in Jochen
Hick's new documentary. While urban gays are largely accepted as
rainbow-coloured threads in the fabric of diversity, the story is
different in the German 'dorf'. The title refers to the blind eye
the rural straight population tends to turn, and the sense of isolation
gay men feel. Over the course fo two years, Hick followed twentysomethings
to septuagenarians, discovering how they came out, how they cope
with straight family and friends and - on a practical note - if
they can get some action in the sticks.
BERLINER
ZEITUNG
Phillip Bühler, 7.2.2003 |
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In der Dokumentarreihe des Panoramaprogramms findet das Berlinale-Motto
"Towards Tolerance" seinen stärksten Widerhall. Wo
Toleranz fehlt, zeigt der Blick in die deutsche Provinz, sobald
es ums Schwulsein geht. Der Filmemacher Jochen Hick trifft in seiner
schwäbischen Heimat auf ein merkwürdiges Phänomen:
Jeder Homosexuelle hält sich für den einzigen im Dorf.
"Ich kenn keinen - Allein unter Heteros" ergründet
auch Stolz und Vorurteil der Heterosexuellen, am Stammtisch oder
im Krichenchor. Für Hartmut ist seit seinem Outing "alles
komplizierter" geworden. Früher hat er bei den Schwulenwitzen
einfach mitgelacht. Jetzt muss er sich fragen lassen, ob er "darüber"
mal mit seinem Hausarzt gesprochen. Ferner treffen wir auf den 78-jährigen
Richard, für den ein Bekenntnis unter den Nazis den rosa Winkel
bedeutet hätte und der es noch heute lieber hat, wenn sich
seine Neffen ihren Teil selber denken. Breit gefächert ist
das Spektrum der Ignoranz und des individuellen Leids in diesem
Film, den ein zartbitterer Humor prägt. Doch manchmal fragt
er auch einfach nur deprimierend: Toleranz für wen? "Ich
kenn keinen" könnte auch herhalten als Schlagwort der
Videodokumentation "Fight Back, Fight Aids: 15 Years of ACT
UP" (...).
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/0207/feuilleton/0058/
DER TAGESSPIEGEL
(til) 7.2.2003 |
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(...) ICH KENN KEINEN - Allein unter Heteros von Jochen Hick liegt
geographisch am nächsten und ist doch erschreckend fremd: Er
zeigt die deutsche Provinz in Schwaben, wo kaum jemand zugibt, einen
Schwulen zu kennen, und der Chrostopher Street Day noch Protesten
von Kirche und Bevölkerung hervorruft. Vier Männer hat
Panorama-Dauergast Jochen Hick begleitet, auf ihre Fluchten nach
Zürich, Berlin oder Thailand und nach Hause auf die Dörfer,
wo sie noch bei Muttern leben, die Nachbarn meiden, jahrelang ihre
Identität verleugneten oder einen verzweifelten Aufklärungskampf
kämpfen. Dennoch ist der Film meistenteils eine Freude - weil
seine Figuren mit sich im Reinen sind. Einzig Hartmut, der sich
erst nach seiner Aids-Erkrankung offenbarte, ist eine tragische
Figur: in seinem Bemühen, angesichts seines verfallenden Körpers
die Würde zu bewahren. Dass er wohl nie mehr erleben wird,
was Beziehung und Glück bedeuten ist bitter. http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/07.02.2003/426140.asp
SCREEN
INTERNATIONAL
Fionnuala Halligan, 6.2.2003 |
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(...) Also from Germany is Jochen Hick's documentary set in Schwaben:
Talk Straight - The World Of Rural Queers (Ich kenn keinen - Allein
unter Heteros). It is a "wonderful investigation of the state
of mind of Germans on gay and lesbian matters in the light of gay
marriages in Germany," says Speck. "It is funny, but it
also tells us that we are not who we thought we were."
SCREEN INTERNATIONAL
Natalie Gravenor, 7.2.2003 |
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German director Jochen Hick caused a stir at the 1998 Panorama
with Sex/Life in L.A., an inflinching look at the Los Angeles
sex trade. 'Sex/Life on the Alb' was the workling title ofhis latest
documentary, Talk Straight - The Life Of Rural Queers.
Or, perhaps more specifically, rural gay men's somewhat 'non-sex'
life in southern German Swabia. The film is screening in the Panorama
today.
"Sex/Life in L.A. showed a flourishing scene where
people often lived their lives without interacting with a single
heterosexual - or a world without women," Hick explains. "So
this time I wanted to show, in contrast to a self-contained urban
scene, the situation of rural queers in a straight environment and
how that environment sees them."
With astonishing prejudice is how, as Hick dicovered, despite recent
legislation in Germany granting homosexual partnerships a status
almost equal to marriage. "The flamboyant gay wasn't liked,
although the nice, low-key homosexual was accepted," says Hick.
Convincing familiy and acquaintances to appear in the film was not
always easy. "interstingly, the closer the relationship, the
harder it was to get the person to participate," Hick explains.
"One of the proatgonists' lovers refused to be in the film
because he was not openly gay."
The spectre of AIDS hangs over all of Hick's features and documentaries.
In Talk Straight, 53-year-old Hartmut comes out as both
gay and HIV-positive.
"I did not want AIDS to be the dominant aspect of the film,"
says Hick. "But I felt it was important to include Hartmut
also to make that point: His coming out as HIV-positive was acceptable
as the community had pity for him and felt it had to help as he
is sick. It can accept him as the victiom, but not simply as a gay
man. That is an axpression of this hypocritical Christian pity."
Could Hick, who moves freely from documentary to feature, imagine
writing a fictional screenplay based on Talk Straight's
protagonists? "It could be funny, but I would have to dramatise
things more," he muses. "As it is, the emphasis is on
observations of these people's everyday lives. Not much actually
happens. It is not so much what is said as how it is said."
Hick also finds financing feature projects much harder than raising
the finance for documentaries. He is now working on the follow-up
to Sex/Life in L.A..
SCHWÄBISCHE ZEITUNG
Klaus-Dieter Diedrich, 12.2.2003 |
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BERLIN/BIBERACH - "Towards Tolerance", frei übersetzt
"Zur Toleranz kommen", lautet das Motto der diesjährigen
53. Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Jochen Hicks Dokumentarfilm
"Ich kenn keinen - Allein unter Heteros" über Schwule
in Oberschwaben, auf der Alb, im Schwarzwald und in Stuttgart passt
deshalb perfekt in die Berlinale.
Stefan ist 26 Jahre alt, lebt in Michelwinnaden bei Bad Waldsee,
ist Forstwirt und schwul. Am "Christopher Street Day",
dem internationalen Feiertag der Schwulen im Juni, fährt er
in Ravensburg einen Truck. An den Wochenenden begibt er sich öfters
nach München oder Stuttgart in die schwule Szene - seine Mutter,
bei der er noch lebt, hat nichts dagegen. Unter den Arbeitskollegen
ist er inzwischen als schwul bekannt; manchmal fallen noch dämliche
Sprüche. Er kontert schlagfertig und berichtet im Film, der
von Jochen Hick im Videoformat gedreht wurde, frank und frei, wie
es so ist als Schwuler "auf dem Land".
Auch der Südschwarzwälder Uwe, der 78-jährige Richard
in Stuttgart, der 57-jährige Albstädter Hartmut und die
Mutter von zwei schwulen Söhnen, die sich in christlichen Kreisen
und überhaupt für die Akzeptanz von Schwulen in der Gesellschaft
engagiert, äußern sich ohne falsche Scheu zu ihrem Leben,
das sich, sieht man von Stuttgart ab, im Alltag entfernt von den
Großstädten zuträgt und dem der in den Metropolen
oftmals hilfreiche Rückhalt durch die schwule "Community"
fehlt.
Freilich reist Uwe gern mal nach Berlin, kleidet sich im Military
Store mit Bundeswehrklamotten ein und geht in die hauptstädtische
Szene, der HIV-positive Hartmut hat in Thailand seine Jungs um sich,
und der sehr soigniert auftretende Richard fährt mit seinem
Freund Eduard nach Zürich und schwelgt in den Erinnerungen
an frühere Jahrzehnte, als sie bei den Frühjahrs- und
Herbstfesten des berühmten schweizer Homosexuellenvereins "Der
Kreis" tanzten.
Hick, aufgewachsen in Stuttgart, machte in Deutschland und Kalifornien
Filme (z.B. "No one sleeps" ) und untersucht in seinem
jüngsten Werk vor allem auch den Blick der "Normalen",
der "Heteros", auf ihre homosexuellen Mitbürger.
"Ich kenn keinen" - keinen Schwulen; das sagen sie im
Film immer wieder: biedere Bürger, Geistliche, ein Arzt. Eigentlich
möchte man "damit" nicht in Berührung gekommen
sein. Das Zögern in der Rede ist zu sehen, wenn sie gefragt
werden, was sie von Schwulen halten.
Hicks Film, der sich im Unterschied zu anderen dieser Thematik der
Schwulen in der großstadtfernen Provinz annimmt, ist ein nach
wie vor notwendiger, denn gerade in ländlicheren Gegenden ist
es oft mit Toleranz gegenüber Schwulen immer noch nicht weit
her. Nebenbei kann er auch der urbanen Szene etwas von den Bedingungen,
die außerhalb ihrer eingespielten Rituale herrschen, vermitteln.
Freilich kennt man sie dort gut genug, flüchteten doch viele
Schwule - und Lesben - eines Tages aus dieser Situation. Auch die
einst in Biberach aktive Schwulengruppe HELB existiert ja nicht
mehr.
Adrian Kutter und die Biberacher Filmfestspiele waren dem Regisseur
ein Begriff; so ist anzunehmen, dass sein Film in Biberach zu sehen
sein wird. www.SZon.de
Einen weiteren Artikel des Autors mit Bezug des Films zur Biberacher
Region finden Sie online: http://www.weberberg.de/abc/texte/schwule.html
FILMRISS Radiomagazin
Februar 2003 |
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"Ich kenn keinen - Allein unter Heteros" ist Jochen Hicks
Dokumentarfilm über vier schwule Männer im ländlichen
Schwaben. Beklemmend und humorvoll zugleich führt er die Nöte
und Ängste, Anpassung und Fluchtversuche zwischen Stammtisch
und Großstadt seiner homosexuellen Protagonisten vor Augen.
PERLENTAUCHER
Februar 2003 |
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(...) Spätestens seit der große Moderator Dieter Kosslick
alle grundsätzlichen Konkurrenzen zwischen den einzelnen Sektionen
der Berlinale zum freudigen Miteinander entschärft hat, sind
die cineastischen Geschmacksunterschiede zwischen Panorama und Forum
keine Glaubensfragen mehr, die Übergänge fließender
denn je. Verlass bleibt auf den schwul-lesbischen Schwerpunkt des
Panoramas, als Liebling der Saison könnte sich "Ich kenn
keinen! - Allein unter Heteros" (Foto) erweisen, Jochen Hicks
Porträt schwulen Lebens in der schwäbischen Provinz, ein
Film, der lachen macht über Verhältnisse, die eigentlich
immer noch zum Heulen sind.
Gesamter Artikel: http://perlentaucher.de/artikel/795.html
ZDF Heute - online
Christoph Hartung - 7.2.2003 |
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"...Irgendwo bei Meter 23 stehen Volker und Raimund, zwei
junge Männer in schwarzen Lederjacken, mit raspelkurzen Haaren
und Ringen im linken Ohr. Sie warten auf Karten für "Ich
kenn' keinen - Allein unter Heteros"."
Gesamter Artikel: http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/0,1367,MAG-0-2033222,00.html
EUROGAY - online
Leonie Wild - 6.2.2003 |
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Schwule Subkultur in städtischen Metropolen – wo gibt
es da noch Probleme? Vier schwule Männer verschiedener Generationen
verbringen ihr Leben allerdings im Schwäbischen, abseits der
CSD-Pfade. Mit Hilfe kleiner Fluchten nach Thailand, Zürich
und Berlin schaffen sie sich Lebens- und Liebesmöglichkeiten
zwischen "Dorf" und "großer Welt". Von
selbst ernannten "Normalos" in ihrem sozialen Umfeld von
Kirchenchor bis Stammtisch ernten sie markige Sprüche über
das Anderssein – die sie gelassen und mit großer Bescheidenheit
ertragen. Regisseur Jochen Hick wagt eine ungeschönte Bestandsaufnahme:
Wie weit ist die Gleichberechtigung zu Zeiten der "Homo-Ehe"
wirklich?
Gesamter Artikel: http://www.eurogay.de/8410.html
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
Hans Schifferle - 14.2.2003 |
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Keiner, den man kennt (...) Leipzig in „Devot“, das
Schwabenland in „Ich kenn keinen – Allein unter Heteros“:
Das Kino entdeckt deutsche Ecken als Orte des Bizarren. „Ich
kenn keinen“, die Dokumentation von Jochen Hick, einem alten
Bekannten des Panorama, ist eine Art oral history des Schwulseins
in der Provinz. Hick, der sonst gern die nächtlichen Subkulturen
von L.A. erforscht, richtet seinen ethnografischen Blick, der schonungslos
ist, aber immer auch liebevoll, diesmal auf das Alltagsleben von
Schwulen unterschiedlichen Alters abseits der großen Städte.
Eine Welt offenbart er detailgenau, in der sich das Außergewöhnliche
und das scheinbar Normale vermischen, in der sich Vorurteile und
kleine Erkenntnisse durchdringen. Eine Decke im glorreichen Siebziger
Jahre-Muster, ausgebreitet in einer Wohnung im Schwarzwald, kann
avantgardistischer und bedrohlicher erscheinen als ein SM-Laden
in Berlin. Jochen Hick ist ein schrecklicher und berührender
Film gelungen, also ein menschlicher Film. http://www.sueddeutsche.de
SFB1 (TV)
15.2.2003 |
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Der Film, ein amüsant warmherziger Blick auf Vorurteile und
das Leben als Schwuler in der schwäbischen Provinz. (+ Interview)
ZOLLERNALBKURIER
Klaus-Dieter Diedrich, 13.2.2003 |
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ES IST NORMAL, VERSCHIEDEN ZU SEIN. "Towards Tolerance",
frei übersetzt "Zur Toleranz kommen", lautet das
Motto der 53. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Für Aufsehen
sorgte dabei auch Jochen Hicks Dokumentarfilm "Ich kenn keinen
- Allein unter Heteros". Der Streifen schildert Schicksale
von Schwulen in der Provinz. Einer der Protagonisten ist Hartmut
Alber aus Onstmettingen.
Der 57-jährige Hartmut Alber lebt in Onstmettingen und sitzt
am Stammtisch mit dabei. Er ist schwul. Gehört damit - statistisch
gesehen - zu jenen fünf bis acht Prozent der Männer, die
Männer lieben. Diese Quote gilt überall, nicht nur in
der Stadt, sondern auch in der Provinz. Mit 51 Jahren hat sich Hartmut
Alber geoutet; heute bedauert er es, das nicht früher getan
zu haben. Nun wissen es alle, die ihn kennen. Er lebt sehr gut damit
und sein Umfeld hat auch keine Probleme.
Hartmut ist nicht der einzige schwule Mann, dessen Schicksal im
Dokumentarfilm von Jochen Hick beleuchtet wird. Der Regisseur lenkt
die Blicke ferner auch auf den 27-jährigen Forstwirt Stefan,
den soignierten 78-jährigen Richard oder Uwe aus dem Südschwarzwald.
Sie alle äussern sich ohne falsche Scheu zu ihrem Leben, das
im Alltag fern von den Großstädten im ländlich geprägten
Raum stattfindet.
Jochen Hick, aufgewachsen in Stuttgart, untersucht in seinem jüngsten
Werk vor allem auch den Blick der "Heteros", auf ihre
homosexuellen Mitbürger. "Ich kenne keinen, keinen Schwulen"
das sagen sie im Film immer wieder: Bürger von Albstadt, Ravensburg,
Stuttgart; Geistliche; ein Arzt in Onstmettingen. Der Filmgucker
denkt sich: Eigentlich möchten sie "damit" nicht
in Berührung kommen. Das Zögern in der Rede ist zu sehen,
wenn sie gefragt werden, was sie von Homosexuellen halten. Man lebe
zwar, wie ein älterer Herr aus Albstatd sagt, "im 21.
Jahrhundert", aber so manches Vorurteil ist, in beiläufiger
Rede tritt es zutage, dennoch nicht zu unterdrücken.
Hicks Film, der im wohltuenden Unterschied zu anderen dieser Thematik
sich der Schwulen in der großstadtfernen Provinz annimmt,
erscheint als ein nach wie vor notwendiger, denn gerade in ländlicheren
Gegenden ist es oft mit der Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlich
veranlagten Menschen immer noch nicht weit her. Dabei sind die "Gays"
bei der örtlichen Feuerwehr genauso zu finden wie in der Fußball-Mannschaft
oder dem Gesangsverein.
"Es dauerte etwas, bis wir die richtige Leute hatten";
sagt Jochen Hick "...manchmal standen wir nach einem ersten
Gespräch wieder vor verschlossenen Türen." Auch deshalb
die relativ lange Drehzeit von zwei Jahren. Er habe Leute gesucht,
die auf ihre Weise "etwas ganz Positives leben" und die
keine von der Schwulenbewegung vorgegebenen Parolen von sich gaben.
Das sind Leute, die es in grössere Städte nicht geschaftt
haben oder gar nicht von ihrem Ort weg wollten. Jemand wie Hartmut
Alber zum Beispiel, der auch gerne am Stammtisch der Ortskneipe
sitzt.
"Häufig ist es so, daß Heteros ihre Unbeholfenheit
zeigen, wenn es um das Thema "Gay" geht; sie ertappen
sich dabei, wenn sie etwas Falsches gesagt haben", schildert
Jochen Hick seine Erfahrungen. In diesem ungewöhnlichen Film
sind Albstädter und Onstmettinger Szenerien immer wieder einmal
zu erkennen... www.zak.de
BEGRÜNDUNG DER TEDDY
JURY für die Preisverleihung
14.2.2003 |
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"Der TEDDY für den besten Dokumentarfilm 2003,
dotiert mit 3.000 €, gestiftet von elledorado e.V.
geht an ICH KENN KEINEN - ALLEIN UNTER HETEROS von Jochen Hick
Für das gekonnte und einfühlsame Portrait schwuler Männer,
die sich den Herausforderungen eines Lebens in kleinen, konservativen
Gemeinschaften.
Schwules Leben gibt es überall, selbst im ländlichen Süddeutschland,
wo Schwule und Lesben oft die Einzigen ihrer Art im Dorf sind, und
die Nachbarn zum Thema Schwule nur sagen "Ich kenn keinen".
Jochen Hick besuchte Dörfer, Wälder und Stammtische. Jochen
Hick, der überwiegend hier in Berlin lebt und arbeitet, macht
seit 1984 schwule Filme in Deutschland und den USA. Unter anderem
liefen seine Filme "Sex/Life in L.A." und "No One
Sleeps" auf der Berlinale. Mit seinem mittlerweile achten Film
zum Thema bekommt er nun seinen ersten TEDDY.
ICH KENN KEINEN - ALLEIN UNTER HETEROS / Talk Straight - The World
of Rural Queers by Jochen Hick
For its skilful and sympathetic portrayal of gay men confronting
the challenge of living in small, conservative communities.
Gays and lesbians are everywhere, even in the countryside in southern
Germany, where they are often the only of their kind in the villages.
This is where the neighbours say "I don't know any gays or
lesbians." Jochen Hick visited villages, forests and local
bars.
Jochen Hick, who mostly lives and works in Berlin, has been making
gay films since 1984 in Germany and the USA. His works include "Sex/Life
L.A." and "No One Sleeps" at the Berlinale. With
his eighth film on the topic of gay life he has received his first
TEDDY."
Die Mitglieder der Jury waren in diesem Jahr (Members of the
Jury of this year were): David Robinson (Jurypräsident, britischer
Journalist), John Badalu (Indonesien), Jankees Boer, Cinema De Balie
(Niederlande) Dagmar Boguslawski (Zeitschrift Blattgold), Nick Davies
(Kanada), Gali Gold (DOCAVIV, Israel), Hrafnhildur Gunnarsdottir
(Outsider Enterprises, Island), May Haduong (Gay & Lesbian Film
Festival, USA) und Wei-jan Liu (Taiwan).
Links zu Meldungen zur Preisverleihung:
http://ndr.de/ndr/unterhaltung/film/berlinale/20030216_goldener_baer.html
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2034259,00.html
http://www.gaywinner.info/meldungen/030215_teddy.htm
http://movies.yahoo.com/news/iw/20030215/104533560000.html
(english)
http://www3.berlinale.de/de/service/preise/preise2003/f_main.html
http://www3.berlinale.de/en/service/preise/preise2003/f_main.html
(english)
http://de.news.yahoo.com/030215/12/3ao13.html
http://www.gayradio.de/queer/kultur/03829.shtml
Foto:
http://www.siegessaeule.de/interaktiv/galerie/teddy_gala2003/8.htm
und die Homepage der: Teddy
Award Foundation.
NDR
Norddeutscher Rundfunk, 15.2.2003 |
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Berlinale: Ich kenn keinen - Allein unter Heteros
"Get Real" - das war das Motto der Berlinale-Reihe Panorama.
Zu den ausgewählten Dokumentarfilmen dieser Reihe zählte
das Werk des Hamburger Filmers Jochen Hick "Ich kenn keinen
- Allein unter Heteros". Sein Porträt von vier schwulen
Männern, die im ländlichen Schwaben leben, erhielt den
schwul-lesbischen Filmpreis "Teddy" für den besten
Dokumentarfilm.
Schwule Lebenswelten
Filmer Jochen Hicks skizziert in seinen beiden vorherigen Filmen
die Lebenswelt homosexueller Männer in den USA. In "Ich
kenn keinen - Allein unter Heteros" hat er sich in die deutsche
Provinz gewagt. Hier ist Schwulsein eine Sache, über die nicht
geredet wird. Hicks sieht ganz klar, dass sich das schwule Leben
zwischen Land und Stadt viel mehr unterscheidet als zwischen Köln
und z. B. Los Angeles. "Während ein Schwuler in Berlin
eher sein Leben mit Schwulen verbringt, führt sein Pendant
auf dem Lande ein Leben allein unter Heteros."
Allein unter Heteros
Vier schwule Männer im ländlichen Schwaben. Da ist Hartmut.
Ihn kennen die Leute im Ort vom Stammtisch, an dem er schon mal
gerne von Liebesabenteuern in Thailand erzählt hat. Doch dann
outet er sich als schwul und die Menschen im Ort wissen nicht, wie
sie damit umgehen sollen. Uwe dagegen lebt abseits der Dorfgemeinde
und gönnt sich hin und wieder einen Ausflug in die schwule
Welt Berlins. Der Forstwirt Stefan flüchtet dagegen immer wieder
nach Stuttgart oder Zürich, das ist näher als Berlin.
Zürich bietet auch für Richard eine Möglichkeit,
auf Gleichgesinnte zu treffen. Jochen Hicks begleitet die Männer
in ihrem Alltag und spürt heterosexuelle Vorurteilen über
schwule Lebenswelten auf.
Gesamter Artikel: http://ndr.de/ndr/unterhaltung/film/berlinale/20030213_dokfilm.html
YAHOO NEWS
ap, 15.2.2003 |
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Den Dokumentarfilm-Teddy bekam «Ich kenn keinen - Allein
unter Heteros», mit dem Regisseur Jochen Hick das Leben von
Schwulen und Lesben in Dörfern der schwäbischen Diaspora
porträtierte. «Ich habe in Süddeutschland gefilmt,
aber nur einige Kilometer von hier kann man Menschen mit genau denselben
komischen Vorurteilen treffen», sagte Hick unter dem Jubel
der Gemeinde. Auch als Filmemacher sei es immer noch ein Problem,
in Deutschland mit homosexuellen Themen und großem Budget
zu drehen.
Gesamter Artikel: http://de.news.yahoo.com/030215/12/3ao13.html
DIE TAGESZEITUNG
Axel Schock, 16.2.2003 |
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(..) Eher klassisch in der Machart, aber pointiert geschnitten
und zudem überaus unterhaltsam ist Jochen Hicks "Ich kenn
keinen - Allein unter Heteros", in dem er einen Schwulen in
der schwäbischen Provinz porträtiert und dafür als
bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Ein auf den ersten Blick
sehr komischer Film, auf den zweiten aber zeigt sich die Kluft zwischen
jenen, die es auf dem Dorf zwischen Anfeindung und Geduldetsein
aushalten, und den in der Ghettoidylle lebenden Großstadtschwulen.
(...)
Gesamter Artikel: http://www.taz.de/pt/2003/02/17/a0197.nf/text
SWR 4 (SÜDWESTRUNDFUNK)
Spaich, 16.2.2003 |
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(...) Besonderes Aufsehen in der Berlinale Sektion Panorama erregte
der Dokumentarfilm "ICH KENN KEINEN - Allein unter Heteros".
Das ist ein Film über die persönliche Situation von Homosexuellen
zwischen Schwäbischer Alb und dem Schwarzwald. Unter anderem
berichten ein Forstwirt von der Alb und ein Angestellter aus Ravensburg,
wie es sich damit lebt, wenn man offen zugibt schwul zu sein. Der
Berliner Regisseur Jochen Hick rührt mit ICH KENN KEINEN an
ein nachwievor verschwiegenes Tabu, es war deshalb nicht leicht
Männer zu finden, die bereit waren, offen vor der Kamera zu
sprechen. "Sie zu finden, das ist eine Sache, dann aber auch
welche zu finden, die ihr Umfeld miteinbeziehen und nicht nur wie
im Sitzinterview in ihrer Wohnung sitzen mit einem Balken über
den Augen, das war dann schon etwas schwieriger." Zur Situation
seiner Protagonisten, die in "ICH KENN KEINEN - Allein unter
Heteros" Auskunft geben, meint Jochen Hick: "Also es gibt
ja zwei Strategien, manche die in ihren Orten bleiben wollen und
es auch richtig offen haben möchten, die auch innerhalb der
heterosexuellen Umgebung anerkannt werden wollen, also wir haben
auch eine Person die am Stammtisch dabei sein möchte, die im
Kirchenchor ist, überall mit anerkannt sein will, aber es gibt
aber auch andere Fälle die wir gesehen haben, wo sich die Leute
schon so besonders oder aussenstehend vorkommen, daß sich
sowohl die Familie, wie z.B. auch die Mutter mit dem Sohn schon
so zurückzieht, so daß sie eigentlich mit der Umgebung
nur ganz wenig zu tun haben und in einem solchen Ort leben, genauso
wie man in der Grossstadt leben könnte, in der Isolation. Also
es gibt so beide Möglichkeiten. Etwas dazwischen (zu leben)
ist relativ schwierig." Der Regisseur möchte mit seinem
Film "ICH KENN KEINEN" um Verständnis für eine
Minderheit werben. Dazu Kurt Kupferschmidt, dessen Filmverleih Edition
Salzgeber den Film betreut. "Die meisten Schwulen, die in der
Provinz geboren werden oder dort leben, gehen in die Grossstädte.
Es gibt ganz viele, die aus Schwaben nach ganz Deutschland und in
die Welt gehen. Viele die auch dort bleiben und es wird immer darüber
geredet, wie man in der anderen Welt lebt, wie man da mit Diskriminierung
umgehen kann, wie man sich da entwickeln kann und das ist das erste
Mal, daß es eigentlich einen Film gibt darüber, was passiert
mit denen die bleiben, wie geht die Gesellschaft mit ihnen um im
Jahre 2002. Und ich finde der Jochen Hick hat das hervorragend hingekriegt,
da verschiedene Protagonisten zu finden, die sehr unterschiedlich
sind und andererseits auch ihre Lebenswirklichkeit auf eine sehr
erfrischende Art darstellen. Und die Reaktionen auf der Berlinale
auf alle drei Vorführungen waren sehr sehr gut, gerade vom
breitem Publikum ist da auch ein Interesse dran, und ich denke,
das kann man sehr sehr gut auch umsetzen mit der Verleiharbeit."
Jochen Hick ist mit dem heiklen Thema seines Films erstaunlich unverkrampft
umgegangen. Das liegt auch am Charme seiner sympathischen Protagonisten.
"ICH KENN KEINEN - Allein unter Heteros" wird bereits
in den nächsten Wochen in den Programmkinos zu sehen sein.
indieWIRE
Eugene Hernandez, 16.2.2003 |
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(..) Among the highlights, Nir Bergman's "Knafayim Shvurot"
("Broken Wings"), the story of a middle class Israeli
family, won the Panorama audience award. The Teddy award for best
queer feature film went to the low-budget, experimental Mexican
film "Mil Nubes de Paz Cercan El Cielo, Amor, Jamas Acabaras
de Ser Amor" ("A Thousand Peace Clouds Encircle the Sky,
Love, You Will Never Stop Being Love") by Julian Hernandez,
while the Teddy for best documentary went to Jochen Hick's "Ich
Kenn Keinen - Allein Unter Heteros" ("Talk Straight -
The World of Rural Queers"). [A report on other winners and
a final dispatch from indieWIRE
Gesamter Artikel: http://www.indiewire.com/onthescene/onthescene_030215berl.html
EUROGAY
Leonie Wild, 17.2.2003 |
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17. Teddy-Awards auf der Berlinale "Wie die Löwen"
(17.2.03 - lw) Über 40 Dokumentationen, Kurz- und Spielfilme
mit queerem Inhalt aus dem Programm der 53. Internationalen Filmfestspiele
standen zur Wahl für die Teddy-Awards 2003, dem weltweit einzigen
schwul-lesbischen Filmpreis im Rahmen eines A-Festivals. "Wie
die Löwen" habe die Jury (mit Mitgliedern aus Island,
Taiwan, Kanada, Indonesien, den USA, Großbritannien, Israel
und Deutschland) um die Gewinner gestritten, scherzte ihr Vorsitzender
David Robertson, langjähriger Filmkritiker der "Financial
Times", am 14. Februar anlässlich der Verleihung in Berlin.
Überraschungserfolg für einen mexikanischen Spielfilm:
"Mil nubes de paz cercan el cielo, amor, jamás acabarás
de ser amor" von Julián Hernández, die Geschichte
des schmerzlichen Coming-outs eines Teenagers, gewann den Teddy-Award
für den besten Spielfilm (Bild oben rechts). "Ich kenn
keinen – Allein unter Heteros" (Regie: Jochen Hick) über
schwules Leben in der (schwäbischen) Provinz wurde als beste
Dokumentation geehrt. Aus Norwegen stammt der Gewinner des Kurzfilm-Teddys,
"Fremragende Timer" von Lars Krutzkoff Jacobsen und Jan
Dalchow: Auf die Kontaktanzeige eines Mittdreißigers meldet
sich ein 15-jähriger Heimbewohner. Ihre zärtliche Beziehung
wird durch die strafrechtliche Verfolgung im Keim erstickt. Den
Special-Teddy vergab die Jury an Friedrich Wilhelm Murnau (1888-1931),
schwuler Regisseur legendärer Stummfilme wie "Nosferatu"
und "Faust", dem die Retrospektive der Berlinale gewidmet
war. (...)
Gesamter Artikel:
http://www.eurogay.de/8423.html
DOWNTOWN
20 .2.2003 |
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Den Dokumentarfilm-Teddy bekam "Ich kenn keinen allein unter
Heteros", mit dem Regisseur Jochen Hick das Leben von Schwulen
und Lesben in Dörfern der schwäbischen Diaspora porträtierte.
"Ich habe in Süddeutschland gefilmt, aber nur einige Kilometer
von hier kann man Menschen mit genau denselben komischen Vorurteilen
treffen", sagte Hick unter dem Jubel der Gemeinde. Auch als
Filmemacher sei es immer noch ein Problem, in Deutschland mit homosexuellen
Themen und großem Budget zu drehen. Die Teddys werden seit
1987 verliehen. Den meisten geht es jedoch weniger um die Preisvergabe,
als vielmehr um die anschließende Party. "Beim Coming-Out
denkt man noch, man ist der einzige Schwule auf der Welt. Und hier
sind viele Tausende und feiern einen Preis im Rahmen der Berlinale
das Gefühl ist unglaublich", meinte ein Besucher. r
DW-WORLD TV
Aydin Üstünel, 17.2.2003 |
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Teddy Ödülleri
Berlin Film Festivali, Cannes, Venedik gibi benzerleri arasinda,
escinsel içerikli filmlere özel bir ödül veren
tek organizasyon niteligini tasiyor. Festival'in yarisma bölümünden,
Panorama ve Forum bölümlerine kadar escinsel temalara
deginen birçok film yer aliyor ve bu filmler bagimsiz bir
jürinin begenisine sunuluyor. Bu yil da Altin ve Gümüs
Ayi'larin verildigi asil ödül töreninden bir gün
önce, Berlin Belediye Baskani Klaus Wowereit ve Berlinale Sefi
Dieter Kosslick'in katildigi büyük bir törenle, Festival'in
"Ayi"li diger ödüllerine gönderme yapilarak
dagitilan Teddy ödülleri sahiplerini buldu.
Meksikali yönetmen Julián Hernández'in "Mil
nubez de paz cercan el cielo, amor, jamás acaberás
de ser amor" adli çalismasi en iyi film seçildi.
Türkçe adi, "Barisin 1000 bulutu gökyüzünü
kapliyor, ask sen hep ask olmaya devam edeceksin" olan film,
büyük askina veda etmek zorunda kalan bir gencin trajik
hikayesini anlatiyor. Muhafazakar bir çevrede yasayan escinsellerin
karsilastiklari zorluklari konu alan "Ich kenn keinen! - Allein
unter Heteros" adli yapim ise Alman yönetmen Jochen Hick'e,
en iyi belgesel dalinda bir Teddy getirdi. Baskentin ünlü
Tempodrom Salonu'nda yapilan Teddy ödül töreninde,
53. Berlin Film Festivali'ndeki 'Ustalara Saygi' bölümünün
ayrildigi efsanevi Alman yönetmen Friedrich Wilhelm Murnau'ya
da özel bir ödül verildi.
Gesamter Artikel: http://www.dwelle.de/turkish/yasam/351600.html
YAHOO SCHLAGZEILEN
(ots), 17.2.2003 |
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Montag 17. Februar 2003, 15:29 Uhr
3sat-Dokumentarfilm erhält einen "Teddy" auf der
53. Berlinale
Mainz (ots) - Der Dokumentarfilm "Ich kenn keinen - Allein
unter Heteros" von Jochen Hick, der mit Unterstützung
von 3sat entstand, wurde auf den 53. Internationalen Berliner Filmfestspielen
mit dem "Teddy" für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Die neun Mitglieder ANZEIGE
der unabhängigen internationalen Jury, die aus dem Kreis schwul-lesbischer
Filmschaffender sowie Filmfestivalmacher und -macherinnen gewählt
wurden, sichteten aus den Programmen aller Sektionen des Festivals
Filme, die in einem schwulen, lesbischen und/oder Transgender-Kontext
stehen. Aus einer von der Jury festgelegten Auswahl von Filmen wurde
der mit je 3.000 Euro dotierte "Teddy" an einen Spielfilm,
einen Kurzfilm und einen Dokumentarfilm vergeben. Jochen Hicks Film
erhielt den Preis für "das gekonnte und einfühlsame
Porträt schwuler Männer, die sich den Herausforderungen
eines Lebens in kleinen, konservativen Gemeinschaften stellen".
Jochen Hick lässt sich in seinem Film von schwulen Männern
unterschiedlichen Alters den Alltag auf dem Land zeigen, begleitet
ihre erotischen Fluchten zwischen Dorf und großer Welt nach
Thailand, Zürich und Berlin. Aber er überlässt den
Schwulen nicht das alleinige Wort, sondern spürt amüsiert,
hintergründig und neugierig dem heterosexuellen Urteil über
schwule Lebenswelten nach, lässt Kirchenchor und Stammtisch,
Mütter und Bekannte zu Wort kommen und dokumentiert das überwältigende
Profil eines ebenso oft unwissenden wie bitterkomischen heterosexuellen
Blicks auf schwule Männer in Deutschland. Jochen Hick, der
überwiegend in Berlin lebt und arbeitet, macht seit 1984 schwule
Filme in Deutschland und den USA. Unter anderem liefen bereits seine
Filme "Sex/Life in L.A." und "No One Sleeps"
auf der Berlinale. Der Berliner Filmverleih "Edition Salzgeber"
wird "Ich kenn keinen - Allein unter Heteros" in der zweiten
Jahreshälfte 2003 in die Kinos bringen. Der Film war neben
der 3sat-Koproduktion "Ich bin, Gott sei Dank, beim Film!"
in der Sektion "Panorama" der diesjährigen Berlinale
vertreten.
Gesamter Artikel: http://de.news.yahoo.com/030217/27/3aujg.html
SAT 1 Regionale
(sho) (shu), 9.2.2003 |
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09.02.2003, 12:51
«Ich kenn keinen! - Allein unter Heteros» - Regisseur
Jochen Hick
Berlin (ddp-bln). In diesem Jahr sind auf der Berlinale wieder über
30 Spiel- und Kurzfilme sowie Dokumentationen mit schwulem, lesbischen
oder Transgender-Bezug zu sehen. Einer davon ist «Ich kenn
keinen! - Allein unter Heteros». In dem Streifen befasst sich
Regisseur Jochen Hick mit schwuler Subkultur in städtischen
Metropolen. Er wagt eine ungeschönte Bestandsaufnahme: Wie
weit ist die Gleichberechtigung zu Zeiten der «Homo-Ehe»
wirklich? Mit Hick sprach ddp-Korrespondent Axel Schock. ddp: Was
hat den Anstoß zu diesem Film für Sie gegeben? Die Rückbesinnung
auf Ihre eigene Herkunft aus Süddeutschland vielleicht? Jochen
Hick: Ich bin ja kein Schwabe, aber zumindest in Stuttgart zur Schule
gegangen, und ich bin manchmal noch dort. Beim Ausgehen habe ich
immer wieder Leute getroffen, die - nur um ein Bierchen in einer
schwulen Kneipe zu trinken - fast 200 Kilometer zurückgelegt
haben. Ich wollte einen Film darüber machen, wie sich schwules
Leben auf dem Lande aus einer Vereinzelung heraus organisiert. Insofern
ist der Film der entgegengesetzte Entwurf von «Sex/Life in
L.A.» und sollte deshalb auch mal «Sex/Life auf der
Alb» heißen. Und ich wollte einmal nachschauen, ob Deutschland
wirklich so liberal ist, wie das Partnerschaftsgesetz es manchen
glauben machen möchte. ddp: Sie selbst haben viele Jahre in
Hamburg gelebt, nunmehr in der Schwulenmetropole Berlin. Was sind
die herausragendsten Unterschiede zwischen «Großstadtschwulen»
und «Landschwulen»? Jochen Hick: Als Großstadtschwulen
darf man eigentlich nur bezeichnen, wer überwiegend in Großstädten
gelebt hat. Insofern ist Berlin manchmal tiefste Provinz, da man
in keiner anderen deutschen Stadt so viele «Flüchtlinge»
vom Lande trifft wie hier. Nur vergessen viele ihre Herkunft sehr
schnell. Vielleicht macht dies auch den oft beschriebenen netten
provinziellen Charme Berlins aus. Großstadtschwule meinen
alles gesehen zu haben und bewegen sich doch meist nur in einer
ganz kleinen Welt - oft sogar in einer Welt fast gänzlich ohne
Heteros. Landschwule müssen sich ihre Welt viel aktiver selbst
erschaffen und sich ständig selbst behaupten. Sie sind oft
realistischer in der Welt, als man vermuten darf. ddp: Gibt es eine
Art Solidarität, eine Verbindung zwischen beiden Gruppen -
oder herrscht doch eher Arroganz der Städter gegenüber
den Landschwulen vor? Jochen Hick: Eigentlich eher Arroganz oder
vielmehr gesagt Ignoranz. Die Städter reisen an Weihnachten
zurück aufs Land und sind froh wieder abzureisen. Und für
die Landschwulen ist die Stadt oft ein Ort, um sich in kurzer Zeit
auszuleben, was ja auch nicht immer besonders kommunikativ sein
muss. Allerdings muss ich sagen, dass ich eine kleine Christopher-Street-Day-Parade
wie die in Ravensburg (Oberschwaben) als politischer empfand als
jene in Berlin und Köln. ddp: Wie wichtig ist es, eine schwule
Produktion wie die Ihre auf der Berlinale zu präsentieren?
Hat ein solcher Film heute noch eine Chance auf ein reguläres
Kinopublikum? Jochen Hick: Die Berlinale ist wichtig, weil sie ein
A-Festival ist. Wichtig aber auch, weil das Panorama eine Sektion
ist, in der ich meine Filme gut aufgehoben finde und viele potenzielle
ausländische Einkäufer den Film sehen. Der Film wird hoffentlich
sein Publikum finden, denn er ist - wie ich glaube - trotz seines
für manche recht ernst anmutenden Themas originell und unterhaltsam,
oft sehr witzig und zugleich politisch relevant. Einen deutschen
Verleih hat er schon. Mal sehen, wie es weitergeht. Auf jeden Fall
ist es ein Film für Schwule und Heteros gleichermaßen
und für beide Seiten auf seine Weise erhellend. ddp: Sind Berliner
Schwule und Lesben ein auffallend engagiertes Publikum für
lesbisch-schwule Produktionen oder erreichen Filme wie «No
one sleeps» oder «Sex/Life in L.A.» in kleinen
und mittleren Städten vielleicht ein viel interessiertes, «dankbareres»
Publikum? Jochen Hick: Berlin ist sicherlich die wichtigste Kino-Stadt
für schwul-lesbische Produktionen in Deutschland. Allein schon
wegen seiner sehr vielfältigen und lebendigen Kinoszene. Eine
solche Kinolandschaft wie in Berlin sucht man auch in ausländischen
Metropolen vergebens. Köln beispielsweise hat zwar auch ein
großes Publikum, aber eine viel schwierigere Kinolandschaft
für solche Filme. Eine Kinolandschaft wie in Berlin gibt es
auch in ausländischen Metropolen selten - ganz zu schweigen
von den enormen Herausbringungskosten, die man dort allein für
Presse und Anzeigen hat. Kleine und mittlere Städte haben oft
ein sehr dankbares Publikum, aber wenn die Presse nicht mitzieht
oder die Kinolandschaft es nicht zulässt, kriegt sie dort keiner
mit. ddp/sho/shu
www.filmkritiken.org
9.2.2003 |
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Als sie bemerkte, dass ihr Hund schwul sei, habe sie ihn erschlagen,
erzählte die Frau am Telefon. Bei ihrem Sohn könne sie
das ja wohl nicht auch tun, oder? Anrufe wie diesen bekommt die
Mutter von Stefan häufig, seit sie einen Verein gegründet
hat zur Selbsthilfe 'betroffener' Eltern. Betroffen von der Homosexualität
ihrer Söhne, die in mehreren Müttern hauptsächlich
Mordgelüste zu wecken scheint. Dabei unterscheidet doch eigentlich
die leider immer noch viel zu häufig vorurteilsüberhäuften
gleichgeschlechtlich Interessierten gar nicht so viel vom Durchschnittsschwaben.
Möchte man zumindest meinen, wenn man sieht, wie Richard, einer
der vier schwulen Protagonisten, in seinem Regal den Fernseher offenbart:
versteckt hinter einer mit Buchrücken bedruckten Sperrholzplatte,
die einen geschlossenen Buchbestand vorgaukelt. Ein Einrichtungsaccessoire
von typisch deutscher Spießigkeit, und auch Hartmuts Sextourismusreisen
nach Thailand unterscheiden sich abgesehen vom Geschlecht der aufgesuchten,
sehr minderjährig wirkenden Prostituierten nicht wirklich von
denen des bierbebauchten Klischeedeutschen. Diese Parallelen aufzuzeigen
zu denjenigen, die sich selbst für 'normal' und die anderen
für 'krank' halten, ist nur eines der vielen Verdienste dieses
Filmes von Jochen Hick, mit dem das Panorama seine Dokumentarfilmreihe
eröffnete.
Vier Männer hat Hick begleitet im ländlichen Schwaben,
unterschiedlichen Alters, was sie verbindet, ist ihr Coming-out
auf dem Lande. Und die Entscheidung, allen Vieren gemein, nicht
in eine Großstadt zu wechseln wie Berlin, in denen die Grenzen
geschlechtlicher Orientierung bereits seit längerem deutlich
ins Wanken geraten sind. Statt dessen bleiben alle vier in ihren
jeweiligen dörflichen Gemeinschaften, auch wenn sie damit deutlichen
Außenseiterstatus annehmen. In gewisser Hinsicht ist der Film
auch ein Film über Grenzen, nicht nur die zwischen Homo- und
Heterosexualität, auch über die Grenzen zwischen den Generationen,
denn die älteren der schwulen Protagonisten teilen die Abneigungen
ihrer heterosexuellen Altersgenossen beispielsweise gegen Sado-Masosex
oder aufwändig geschminkte Transvestiten durchaus. Ein Film
auch über die Grenzen zwischen Stadt und Land, die beiden Gebiete
werden als tatsächlich grundverschieden gezeichnet.
Ich kenn keinen ist ein guter Auftakt für die Dokumentationen,
weil er all die Tugenden mitbringt, die ein Dokumentarfilm haben
sollte: Er erzählt unterhaltsame Geschichten über Menschen,
die gerade in ihrer Alltäglichkeit und Verallgemeinerbarkeit
von Interesse sind. Hick nähert sich seinen Helden einfühlsam,
und doch vermeidet er den in so vielen anderen Dokumentationen unausweichlichen
Druck auf die Tränendrüse. Ganz im Gegenteil, von den
durchaus oft problematischen Schicksalen der vier -Hartmut beispielsweise
trägt den HIV-Virus in sich- wird leicht und humorvoll erzählt.
Die interviewten heterosexuellen Dorfbewohner haben dabei die wunderbare
Gabe, sich vor der Kamera selbst zu entlarven in ihrer Borniertheit,
ihrem Beharren auf 'Natürlichkeit' oder 'Gott', ihrer gänzlichen
Weigerung, Homosexualität in ihrem Umfeld überhaupt nur
wahr zu nehmen ('ich kenn keinen') und doch werden sie nicht etwa
von Hicks Kamera degradiert, man lacht zwar über ihre traurigen
Meinungen, aber es ist ein Lachen, in dem beständig die Hoffnung
mitschwingt, die Menschen mögen doch mit der Zeit toleranter
werden. Er möchte gar nicht verstanden werden, sagt denn auch
Hartmut nach einer fruchtlosen Diskussion, es reiche ihm schon,
toleriert zu werden. Hicks hat sie nicht nur toleriert, seine Protagonisten,
er hat sie auch verstanden, und sein Film trägt hoffentlich
dies Verständnis noch weit hinaus über die Grenzen Schwabens.
(...)
Gesamter Text: http://www.filmkritiken.org/index.html?/kritiken/Ich_kenn_keinen_Eclipse_Night_Stop.html
MURAL
Mural / AFP, 15.2.2003 |
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17. Teddy-Awards auf der BeBerlín, Alemania.- (15/Feb./2002)
La película mexicana Mil Nubes de Paz Cercan el Cielo, Amor,
Jamás Acabarás de Ser Amor, de Julián Hernández,
fue galardonada este sábado con el Oso Teddy del Festival
Internacional de Cine de Berlín, que distingue a los mejores
filmes sobre temas de homosexualidad. La historia de amor entre
dos jóvenes en ciudad de México, protagonizada por
Juan Carlos Ortuño y Juan Carlos Torres, fue muy elogiada
por el jurado independiente por su "calidad fílmica
y poética" y "la extrema sensibilidad" con
que fue abordada. El jurado del premio Teddy fue presidido por el
británico David Robinson e integrado por John Badalu (Indonesia),
Jankers Boer (Holanda), Dagmar Boguslawski (Alemania), Nick Davies
(Canadá), Gali Gold (Israel, Hrafnhildur Gunnardottir (Islandia),
May Haduong (EEUU) y Wie-jan Liu (Taiwán).
La distinción a la película con el título más
largo de la presente Berlinale fue entregada este sábado
en una fiesta celebrada en la carpa gigante del "Tempodrom",
un escenario dedicado a espectáculos alternativos en la capital
alemana.
El Teddy al Mejor Filme Documental sobre temas homosexuales fue
para la producción alemana Ich kenn keinen - allein unter
Heteros, de Jochen Hick; el Teddy al mejor cortometraje fue para
Fremragende Timer ("Momentos preciosos", de Lars Krutzkoff
y Jan Dalchow; y el Teddy Especial se otorgó a la memoria
del realizador alemán Friedrich Wilhelm Murnau (1888-1931),
sobre cuya obra se presentó una retrospectiva en el Festival
de Berlín. (...)
LA PRENSA
(Buenos Aires) 27.1.2003 |
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(...) PANORAMA
La producción "Polígono sur", sobre el barrio
sevillano conocido como "las tres mil viviendas", dirigida
por la francesa Dominique Abel, y "Comandante", retrato
de Fidel Castro rodado por Oliver Stone, figuran en el apartado
de documentales de la sección Panorama del Festival de Berlín.
La sección se abrirá con "Traces of a dragon:
Jackie Chan and his Lost Family", un filme chino que documenta
la historia de las artes marciales dirigida por Mabel Cheung y Alex
Law. "Ich kenn keinen-allein unter Heteros" es otro de
los incluidos en la sección, dirigido por Jochen Hick y basado
en la homosexualidad de cuatro jóvenes campesinos.
En total, doce largometrajes y dos cortometrajes se mostrarán
en esta sección de documentales, fuera de concurso como todas
las películas de Panorama, en la próxima Berlinale.
HAMBURGER ABENDBLATT
Meike Schiller, 14.2.2003 |
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Hamburgs Dokumentarfilm auf der Berlinale. - "Hast du mal
mit deinem Hausarzt darüber gesprochen?" Schwulsein in
deutschen Landen. Während es in Großstädten wie
Hamburg oder Köln eine offenne Homosexuellen-Szene gibt, sind
die Homosexuellen in ländlichen Gebieten oft allein unter Heteros.
Offiziell zumindest. So wie der 26-jährige Forstarbeiter Stefan
aus dem schwäbischen Dorf Michelwinnaden, der sich vor erschrockenen
Kollegen outet, oder der HIV-positive Hartmut, der sich erst mit
51 Jahren zu seiner Homosexualität bekennt und bis dahin mitlacht,
wenn am Stammtisch Schwulenwitze gerissen werden.
Der Hamburger Filmemacher Jochen Hick hat sie und andere für
sein Dokumentarfilmprojekt "Ich kenn keinen - Allein unter
Heteros" mit der Kamera durch die Provinz begleitet: eine Welt
voller Vorurteile zwischen Gesangsverein, schwäbischer Christopher-Street-Parade
und moralisierender Kirchengruppe. Auf der Berlinale läuft
"Ich kenn keinen" außerhalb des Wettbewerbs in der
Reihe "Panorama" - neben Fatih Akins "Solino"
der einzige Berlinale-Beitrag aus Mitteln der Hamburger Filmförderung.
Im Frühsommer soll der Film in die Kinos kommen.
"Der deutsche Fernsehzuschauer weiß mehr über das
Liebesleben von Quallen als über das alltägliche Leben
von Schwulen", fasst Hick die Notwendigkeit seiner Dokumentation
zusammen. Ähnlich bitterkomisch zeigt sich der Ton der Statements,
die der Regisseur den Interviewpartnern vor der Kamera entlockt.
Ohne zu provozieren, entlarvt er eine bestenfalls naive, schlimmstenfalls
unverhohlen rassistische Grundeinstellung der (ländlichen)
Bevölkerung gegenüber Homosexualität und macht damit
auf ebenso unterhaltsame wie erschreckend ehrliche Weise deutlich,
wie weit Toleranz und Gleichberechtigung noch entfernt sind. Ein
Film, der auch die großstädtische Schwulengemeinde daran
erinnern soll, "dass eine CSD-Parade auch heute noch mehr Sinn
verfolgen darf, als für Jacobs-Kaffee, Red Bull oder West-Zigaretten
Werbeträger zu sein".
Gesamter Artikel: http://www.abendblatt.de/daten/2003/02/14/124027.html
SWR International
7.2.2003 |
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(...) Doch nicht nur exotische Lebenswelten kommen in Berlin auf
die Leinwand – auch deutsches Kino ist zu sehen. Darunter
der Dokumentarfilm „Ich kenn keinen! - Allein unter Heteros
von Jochen Hick. Der Film begleitet vier schwule Männer im
ländlichen Schwaben. Zwischen Kirche und Stammtisch, zwischen
Eltern und Kollegen. Eine humorvolle und zugleich beklemmende Bestandsaufnahme
über das Leben. (...)
Gesamter Artikel: http://swr.de/international/de/2003/02/06/beitrag4.html
Filmtage Karlsruhe
10.2003 |
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(...) Jochen Hick ist es einmal mehr gelungen, eine große
Nähe zu seinen Protagonisten herzustellen, die uns mit erstaunlicher
Offenheit durch ihren nicht ganz einfachen Alltag führen. Aber
auch ihre Umwelt nimmt kein Blatt vor den Mund und das ist zuweilen
so krass, dass das Lachen auch mal im Halse stecken bleibt. Nicht
nur das Publikum der Berlinale war begeistert von dieser bitterkomischen
und durch und durch ehrlichen Dokumentation. Für ICH KENN KEINEN
– ALLEIN UNTER HETEROS gab’s 2003 den Teddy!
Gesamter Artikel: http://www.filmtage-karlsruhe.de/Archiv/ich-kenn-keinen.htm
Filmmesse Leipzig
September 2003 |
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In Großstädten sind Homosexualität und schwule
Lebenswelten kein Thema mehr. Schwule Bürgermeister und Vereinspräsidenten
von Fußballclubs sind keine schillernde Ausnahmeerscheinung
sondern Ausdruck von Normalität. Ganz anders in der Provinz.
Normal heißt hier immer noch: Mann, Frau, Kinder, Kleinfamilie.
Wer aus dem Rahmen fällt und keine Freundin nach Hause bringt,
löst familiäre Katastrophen aus und muss sich derbe Sprüche
von Freunden und Kollegen gefallen lassen.
In seinem Dokumentarfilm gibt Jochen Hick Einblick in den unbekannten
Alltag schwuler Landbewohner. Hartmut, Richard, Stefan und Uwe erzählen
von Stammtisch und Kirchenchor, von Ablehnung, Integration und gelegentlichen
Fluchten in die Großstadt oder ins Ausland. Auch Nachbarn,
Freunde und Bekannte werden um Ihre Meinung gebeten. Ihre mundartgefärbten,
oft skurrilen und immer wieder überraschenden Kommentare zeigen,
wie tief der Graben zwischen vermeintlicher Normalität und
Abweichung immer noch ist, aber auch wie eng gestrickt und herzlich
das Zusammenleben auf dem Dorf trotz allem sein kann.
Ein erhellender, bitterkomischer Film über Lebensläufe
und Landstriche, die nur selten im Kino zu sehen sind.
Gesamter Artikel: http://www.filmmesse-leipzig.de/Info/FurdichmeinHerz/body_furdichmeinherz.html
KATSO! (Finnland)
September 2003 |
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(...) Neljä saksalaista miestä luoteis-Saksan maaseudulta
Schwabenista. Iältään 28-70-ja-risat. Kaikki homoja.
Ja niin yksinäisiä. Olin minäkin kotikyläni
ainoa homo, mutta en siitä dokumenttia lähtisi tekemään.
Valitettavan pitkäveteiseksi jaaritukseksi muodostuvan dokumentin
perimmäinen tarkoitus jäi ainakin tältä katsojalta
huomaamatta, vaikka tunnustan, että pieni liikutuksen tippa
kävi silmässä kuunnellessa joukon vanhimman nuoruusmuistoja.
Ehkäpä dokumentti onkin omimmillaan herättämään
kussakin katsojassa tuntemuksia yksinäisestä vanhuudesta?
Mene ja tiedä.
Suurena kysymysmerkkinä huokuu koko ajan miksi ihmeessä
tämä nelikko (tai ainakin pari heistä) vain ruikuttaa
kohtaloaan eikä tee sille mitään. Selitykseksi ei
kelpaa, että pitää maaseudusta tai ettei voi muka
jättää kotiseutuaan. Kyse on valinnoista ja sen kukin
miehistä on tehnyt ihan itse. Ja siihen on tyytyminen. Dokumentissa
on omat irvokkaat hetkensä, jolloin ei tiedä pitäisikö
itkeä vai nauraa, etenkin kun kvartetin puheliain kertoilee
uima-altaan äärellä heteromummoille peppuaktitarinoita,
tai kun toinen haikaillee vuokrattavien sametti-ihoisten thaipoikien
perään. Ja tokihan lopussa osallistutaan Pride-kulkueeseen,
mutta valitettavasti ne lyhyet onnen hetket saattaa vahingossa nukkua
ohi, ellei sitten ole vähemmistöaktivisti ja kostu tällaisesta.
Gesamter Artikel: http://www.katso.fi/leffat/ra/article110847.html
GLS Planet, Brasilien
18.2.2003 |
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(...)O filme que ganhou o prêmio Teddy Bear na categoria
documentário agora no Festival de Berlim mostra o retrato
dramático da vida gay no campo. Rodado na zona rural, a 8a
produção do cineasta alemão Jochen Hick promete
polêmica.
O profundo abismo de ser homossexual longe das grandes cidades na
Alemanha é contado pelos 4 protagonistas do documentário
que ganhou o prêmio gay e lésbico de Berlim.
Hartmut, Richard, Stefan e Uwe vivem muito longe da cidade em Swabia,
no oeste da Alemanha.
Eles se habituaram ao modelo heterossexual do local, onde estanhos
são os rapazes que não levam namoradas para casa e
qeu não têm mulher e filhos. Toda essa cultura impregnada
e machista ganha um sotaque especial no filme.
O cineasta Jochen Hick faz um mergulho neste mundo, onde a vida
dos personagens é contada através de seus amigos heterossexais
- este é um ponto polêmico para a comunidade que viu
no filme: a visão dos gays do campo pela perspectiva dos
heterossexuais.
Falado em dialeto local, às vezes cômico, o filme mostra
a distância e - o vazio - provocado pelos preconceitos entre
o que seria "normal" e o que seria um "desvio da
norma".
Um mundo que você nunca viu? E a gente torce para que tudo
se transforme um dia..
Então, já sabe, fique de olho quando o filme chegar
por aqui.
Gesamter Artikel: http://glsplanet.terra.com.br/filmes/talk.shtml
filmIreland
Berlinale Diary
Hendrike Bake, 18.2.2003 |
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(...) Also refreshing was documentary Talk straight - the world
of rural queers.
Gesamter Artikel: http://www.filmireland.net/exclusives/berlin.htm
paroutudo.com
Artur Cavalcante, 27.11.2003 |
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(...) Isso proporcionou a vinda de filmes mais badalados, como
é o caso de Party
Monster e também de Fale como homem: gays na zona rural,
filme alemão que
será exibido na segunda noite de festival.
Ich Kenn Keinen - Allein Unter Heteros, em alemão, quer dizer
literalmente
Eu não conheço nenhum - sozinhos entre heteros, mas
que traduzido para o
português ficou Fale como homem: gays na zona rural. O diretor,
Jochen Hick,
está em Brasília acompanhando o Mix e falou com exclusividade
ao
paroutudo.com. No documentário, Jochen retratou a vida de
homossexuais que
vivem nas zonas rurais alemãs, onde existem pessoas de mais
de 50 anos que
juram de pé junto que nunca viram nenhum homossexual. Num
país como a
Alemanha, em que o casamento homossexual é legalizado e o
prefeito da
capital, Berlim, é gay assumido, isso parece absurdo. Hich
diz que apesar
das conquistas realizadas no país, ainda há muito
a ser feito. Ele afirma
que a maioria dos gays se fecha em guetos. "Existem restaurantes
gays, lojas
gays, boates gays. Eu conheço pessoas que não têm
mais nenhum tipo de
contato com heterossexuais", relata o diretor. Em Fale como
homem: gays na
zona rural, são mostradas vilas de 2.000 habitantes que possuem
apenas um
homossexual declarado. Jochen tenta dar visibilidade a esses gays
que têm de
viver entre os heteros. Durante a entrevista, o alemão elogiou
a equipe do
Mix Brasil. "Para um time tão pequeno, é impressionante
o que eles
conquistam", finaliza o diretor. Quem quiser, pode conferir
seu site:
http://www.galeria-alaska.de (...)
TRIBUNA DA PRENSA
(Monica Loureiro) 3.10.2003 |
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Gente como a gente - de Monica Loureiro
A mostra Mundo Gay do Festival do Rio costuma ser composta dos
mais diferentes e curiosos olhares sobre o tema. Nesta edição
do festival, um dos destaques é o filme "Fale que nem
homem - Gays na zona rural", que tem última exibição
hoje, no Espaço Unibanco 2 às 15h e 21h30.
Apesar do nome um tanto excêntrico, a produção
alemã de 2003 é um documentário muito bem feito
sobre a realidade dos homossexuais em suas minúsculas cidades-natal,
situadas na região da Swabia, área rural ao sudeste
da Alemanha. Hartmut, Richard, Stefan e Uwe são personagens
com histórias de vida bem distintas, mas o diretor Jocken
Hick conseguiu mostrar o ponto em comum: a dificuldade em assumir
a homossexualidade em comunidades tão conservadoras. É
um retrato cômico, e por vezes amargo, da imagem que os heterossexuais
fazem dos gays.
Numa região onde, nas últimas eleições,
a quase totalidade dos votos foi para a ultradireita, como é
dito logo no começo do filme.
Há o engenheiro florestal, que vive com a mãe superprotetora
que aceita tranqüilamente a homossexualidade do filho. Outra
relação mãe-filho interessante que o documentário
revela é a da que tem dois filhos gays. Ela organiza grupos
de apoio para pais na mesma situação e lidera um movimento
para que os homossexuais sejam aceitos não só pela
sociedade como pela igreja.
O diretor também toca na questão da Aids, e de forma
bastante tranqüila, através de Hartmut, que só
assumiu sua condição aos 51 anos, quando soube que
era HIV positivo. Apesar de anualmente passar férias na Tailândia,
onde a prostituição é escancarada, afirma que
foi contaminado em sua cidade.
O documentário mostra ainda Richard, 75 anos, que nunca se
assumiu porque acha que não houve necessidade. Ele lembra
da perseguição da era nazista, quando tinha muito
medo de ser descoberto. O documentarista registra seu apartamento
decorado com valiosas peças e pinturas, onde ele diz que
prefere viver só - se encontra com a família uma vez
ao ano, no seu aniversário.
Ainda há Uwe, que tem 38 anos e vive com a mãe idosa,
que não entende que ele é gay. Um dos momentos mais
engraçados é quando a inocente fala: "Ele já
está crescidinho, pode trazer algumas garotas para casa!".
E ele: "Mãe, nós estamos falando de rapazes!".
Uwe gosta de se vestir com roupas militares, vai às cidades
vizinhas maiores em busca de diversão, mas não consegue
encontrar um namorado fixo.
Jocken Hick faz inúmeras entrevistas com heterossexuais e
o mais interessante é notar, além das idéias
retrógradas, que quase todos dizem não conhecer gays
em suas cidades. Diante da insistência do entrevistador, alguns
se lembram de um parente distante, ou já morto, ou de um
amigo de outro amigo...
Ao ser classificado como gay, infelizmente "Fale que nem homem
- Gays na zona rural" fica restrito a um público específico,
quando, na verdade, é um interessante registro de uma cultura
que, apesar de tão distante da nossa e supostamente mais
evoluída, revela-se talvez ainda mais conservadora.
Gesamter Artikel: http://www.tribuna.inf.br/anteriores/2003/outubro/03/bis.asp?bis=cultura03
MCV ARTS
18.7.2003, Jerry Springer, Melbourne |
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Gay German country boys! It sounds cute, don't it? Well get a grip
people, with the opening quote "I had a homosexual dog and
I beat him to death. So is my son, but I can't beat him to death,"
this isn't going to be your averag hayride. Impossibly optimistic,
outrageously clever and camp as concentration will allow.
BAY AREA REPORTER
18.12004, David Lamble, San Francsico |
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Jochen Hick is best known to Frameline audiences for his 1991 feature,
'Via Appia', a German sex tourist's search for a Brazilian hustler,
"who welcomed him to the AIDS club"; and 'No One Sleeps',
an East German doctor's pursuit of a serial killer through a San
Francisco demimonde of sex clubs and opera queens.
In TALK STRAIGHT, Hick shows how four gay Germans cope with being
out in the sticks. A 20-something forestry worker is taunted by
his workmates; a late 30s guy who lusts after men in uniforms confesses
the difficulty of finding one true friend; an HIV-positive man in
his late 50s finds a degree of contentment in a non-erotic daddy-son
relationship with a straight Thai boy, while still duelling for
acceptance from his stiff-necked older German neighbours; and a
78-year-old man recalls discovering his identity in a park in 1933,
and escaping over the Swiss border to relative freedom. Switzerland
unexpectedly decriminalized homosexuality in 1942.
Hick demonstates why some rural German gays decide to become sexual
tourists in their own country, and gives a chilling example or two
of old attitudes that never seem to change. An elderly woman stares
into Hick's camera and recalls how gays were made to disappear during
the days of the Third Reich. Hick makes ckever use of time-lapse
photography to give us a sense of all the miles these four man have
to log in order to satisfy their desires.
VARIETY
17.1.2004, Ernest Harvey |
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Jochen Hicks' "Talk Straight" reps a personal best after
15 years of uneven gay-themed features both fictive and non ("Via
Appia," "Sex/Life in L.A.," "No One Sleeps").
Funny, poignant and charming docu belies English title's implied
narrow focus to deliver a much looser appreciation of some quirky,
semi-isolated gay men, the still largely homo-oblivious rural world
they live in, various social networks/personal escape valves and
life in general. Already well-traveled on fest circuit, pic should
continue hitting every gay fest while picking up select tube and
possible arthouse dates.
Original German title translates as "I don't know any,"
the usual passerby response to Hicks' inquiries re: attitudes toward
homosexuality and homosexuals. To their credit, most solid bourgeois
citizens here appear willing enough to shed old prejudices -- it's
just that so far, all they know about the gay world is what they
got from TV (or the pulpit). For protags, being the lone "out"
person in their native Black Forest hamlets is a sometimes lonely
but not unbearable circumstance. Elderly retiree Richard has a long-distance
relationship with old friend Eduard. Goofy military-wear enthusiast
Uwe, a 38-year old technical worker, gets his kicks on occasional
dives into Berlin's wild life, while at home, his mum ignores all
blunt truths -- she still insists it'll be OK when he "brings
a girl home some day." Hartmut came out only six years earlier
at age 51, upon finding out he was HIV positive; he now wishes he'd
done that much sooner. Heavyset mid-20s forester Stefan would like
a steady mate. But wedging anyone -- male or female -- between him
and his rather overpowering mother could prove difficult. Fifth
principal is Erika, a mother with two grown gay sons. She's taken
up the cause in earnest, starting up a parents' organization, encouraging
tolerance in local churches, etc. After introducing personalities,
pic settles into a freeform yet canny mix of bemused interviews
with average rural citizens. (Asked what they imagine gay sex is
like, they often spout variations on, "It's too horrible to
think about.") Pic also spends time with the men (including
Hartmut's latest trip to sex-tourist-paradise Thailand), and makes
miscellaneous digressions. Principals are viewed fondly, foibles
and all, sans condescension; there's a wistful undercurrent here
that avoids outright pathos. Florian Kohler's editing is outstanding
element in smartly assembled package.
Gesamter Artikel: http://www.variety.com/story.asp?l=review&r=VE1117922857&c=31
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DER STANDARD,
Wien
5.6.2003, Josefson |
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Schwules Landleben: "Allein unter Heteros"
Nicht alle ziehen in die große Stadt - Jochen Hick zeigt einige,
die lieber in der Provinz blieben
"Einige bleiben zurück"
heißt es zu Beginn von "Ich kenn keinen - Allein unter
Heteros", wenn die Landflucht von Schwulen und Lesben in die
Metropolen Köln oder Berlin angesprochen wird. Ausgangspunkt
der Emigration ist das Schwabenland - geographisch nicht weit entfernt
also von der Region, in der Peter Fleischmann 1969 seine "Jagdszenen
aus Niederbayern" handeln ließ. Doch wie gesagt: Einige bleiben zurück. Und um die geht es
in dieser Dokumentation, für die Regisseur Jochen Hick heuer
mit dem Teddy Award, dem "schwul-lesbisch-transidentischen"
Preis der Berlinale, ausgezeichnet wurde.
Porträts
Da ist zum Beispiel der 26-jährige Forstwirt Stefan, der noch
bei seiner Mutter lebt (siehe Bild) und sich im Kreise seiner Arbeitskollegen
im Wald outete. Oder Hartmut, HIV-positiv und passionierter Thailand-Flieger,
der zuhause am Stammtisch mit seinen Dorfnachbarn übers Schwulsein
fachsimpelt. Richard, 78 und damit von einer Zeit geprägt, in
der Schwulsein ein Todesurteil bedeuten konnte, freut sich, dass
er sein Leben über die Runden bekommen hat, ohne jemals anzuecken
("Man blieb im Hintergrund ..."). Der unverwüstlich
gutgelaunte Uniform-Liebhaber Uwe schließlich wird auf einem
Wochenendausflug nach Berlin begleitet, der abwechselnd mit dem
Durchforsten von Darkroom-Annoncen und der Suche nach Souvenirs
für die Mutter verbracht wird.
Leben in der Provinz
Dazwischen glänzt Hicks Doku mit Szenen einer CSD-Parade im
biederen Ravensburg, die von "Jesus liebt dich - kehr um"-Schilder
hochhaltenden Bürgerinnen flankiert wird ("Kennen Sie
Homosexuelle? - "Nein." - "Möchten Sie welche
kennenlernen? - "Nicht unbedingt.") und angepasste Mitglieder
der Zielgruppe eher abschreckt als animiert ("Die sind nicht
homosexuell, die sind wahnsinnig! Die guten Homosexuellen, die sieht
man gar nicht mehr.") Keiner der vier Interviewten lebt in einer
festen Beziehung. Allen gemeinsam scheint aber eine positive Grundeinstellung
eigen: Passend zum Ton des Films, der - mit schunkeligen Easy Listening-Klängen
unterlegt - das schwule Landleben als etwas durchaus Machbares zeigt.
Hartmut meint am Ende, wenn er gewusst hätte, wie einfach es
sein wird, hätte er sich schon viel früher geoutet.
Im Dunkel
Nur einmal blitzt erschreckend auf, dass die dunkle Vergangenheit
noch nicht so weit zurück liegt: Dann nämlich, wenn Mitglieder
einer Selbsthilfegruppe von Eltern homosexueller Kinder schildern,
wie sie lernen mussten, die ihnen kulturell eingetrichterten Aggressionen
("Unterm Adolf wärn die zerhackt worden") abzubauen.
Irgendeinen Grund muss es schließlich geben, dass der meistgesagte
Satz des Films die stereotype und jeder Statistik widersprechende
Antwort auf die Frage nach Schwulen oder Lesben im Ort ist: "Ich
kenn keinen ...". (Josefson)
LA WEEKLY, Los
Angeles
4.6.2004, Hazel Dawn Dumpert |
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Not to be missed Jochen Hicks smart, funny, moving documentary
TALK STRAIGHT - The World Of Rural Queers, in which Jochen Hick
leaves the queer heaven of Berlin to the Swabian countryside to
explore, what is is to be a provincial gay man. (...)
LOS ANGELES TIMES (Screening
Room)
17.6.2004, Kevin Crust |
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Germany's isolated gays get a hearing
Filmmaker Jochen Hick explores "The World Of Rural Queers"
in his 2003 documentary featuring interviews with four gay men and
their friends, families and neighbours.
Hick draws a rather touching portrait of the men's isolated lives
while sketching current attitudes toward homosexuality in Swabia,
a rustic area of southwest Germany.
The men have little in common with those around them but for various
reasons have not moved to more inviting urban areas where gay rights
are more prevalent. They punctuate their mostly solitary existence
with regular trips to locales, such as Berlin, Zurich or even Thailand.
Many of the heterosexuals, including Christians protesting at a
gay pride parade, claim to not know any gay people. In most cases,
their attitudes are driven by ignorance more than hatred. Hick takes
a low key approach in his interviews, optimistically outlining their
evolvng feelings.
Dies waren ausschliesslich Kritiken
zu Festival- und Voraufführungen von ICH KENN KEINEN / TALK
STRAIGHT im In- und Ausland. Für alle PRESSEKRITIKEN ab Kinostart
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